Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Barbara und Rudolf Appel, 1899 Ludwig und Max Pacher von Thein- burg, 1903 Hugo Sonnenberg. Der Gutsbestand lag iu deu Gemeinden Ried und Obernberg. 62. Grieskirchen. Der Stifter der Kirche im Gries war als solcher auch Eigentümer von Grund und Boden, auf dem sie staub. Er bleibt uns unbekannt. Wir werden aber nicht fehlgehen, wenn wir an die Grafen von Formbach denken, von denen ein Äst, die Viechtensteiner, später Vögte des Klosters St. Nikola in Passau waren, dem seit der Stiftung durch Bischof Altmann die Pfarrkirche Grieskirchen mit ihrem großen Zehentbezug gehörte. Dieses Verhältnis zu den Formbachern wird dann weiter durch deu Umstand bestätigt, daß Grieskirchen nach dem Tode des letzten Grafen von Formbach im Besitz von Leuten erscheint, die den Ort und das Gut von den Markgrafen von Steyr zu Lehen trugen, welche einen Teil des Formbacher Eigens ererbt hatten. Ortolph, der älteste der Grieskirchner, lebte um 1160 und nannte sich, als er um das Jahr 1200 einen Vertrag des Klosters St. Nikola als Zeuge bestätigt, ministerialis marchionis de stiere. Die Grieskirchner besaßen auch die benachbarte „vöst" Tegernbach als Lehen vom Kloster Mondsee. Wulfing, der letzte männliche Nachkomme der Familie, war im Jahre 1291 nicht mehr am Leben. Als ersten Pfarrer von Grieskirchen kennt man aus dem Jahre 1150 einen des Namens Chunrad. Zur Pfarre gehörte ein bedeutender Zehent, den aber nicht der Pfarrer, sondern die Augustiner von St. Nikola bezogen. Das Kloster hatte zur Deckung unvorhergesehener Auslagen bei Ortolph von Grieskirchen um das Jahr 1200 ein Darlehen ausgenommen und dafür auf den Zehent, dem er dem Kloster zu leisten schuldig war, auf die Dauer seines Lebens verzichtet. Nach seinem Tode machten seine Söhne Ortolph, Otto und Siboto auf den Fortbestand des Zehentnachlasses Anspruch, wurden jedoch mit ihrem Begehren durch Bischof Wolfker abgewiesen. , Der Bischof Wernhard vou Passau überwies im Jahre 1300 den Pfarr- zehent, den bisher St. Nikola bezog, der Kirche Grieskirchen selbst, mit der Verpflichtung, dem Stift jährlich 30 alter Wiener Münze zu entrichten. Trotz dieser beträchtlichen Leistung muß dem Pfarrer noch iinmer ein großes Einkommen geblieben sein, da die Annaten, das heißt die an den 107

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