Dagegen litt Grein sehr durch die Einfälle der Hussiten ins Mühlviertel; im Jahre 1422 soll der Ort beinahe zerstört worden sein. Bei den Einfällen der böhmischen Adeligen in der sogenannten Hörschlager Fehde im Jahre 1476 drang auch Jindrich Rubik auf Hlawatec mit einer Schar bis Grein vor, errichtete dort einen Tabor. Die Böhmen wurden von dem Feldhauptmann Scherfsenberg geschlagen. Die Bürger von Grein befestigten in der Folge, da sie nicht in der Lage waren, den Ort selbst in seinem Umfange mit einer Mauer zu umgeben, wenigstens ihre Kirche, wofür sie auch später von der Zahlung der Kriegssteuer befreit wurden. Ein aus Grein gebürtiger Bartholomäus Tichtl war im Jahre 1487 Lehrer der heiligen „Geschrift" und Rektor der Wiener Universität. Grein war ein Bestandteil der Herrschaft Werfenstein und Struden, dessen Pfleger sich manche Eingriffe in die den Bürgern zustehenden Rechte erlaubten. Als im Jahre 1464 Erzherzog Albrecht, der Landesherr von Oberösterreich, mit dem Erzherzog Siegmund von Tirol einen Vergleich abschloß, nach welchem er diesem statt des Drittels der Einkünfte von Oberösterreich das Schloß Werfenstein samt Zugehörungen und anderes verschrieb, war auch Grein dabei inbegriffen, und so konnte auch Erzherzog Siegmund von Tirol noch am 13. März 1471 den Bürgern von Grein ihre Freiheiten betreffs der Donauschiffahrt bestätigeu. Aus dem Besitze der Landesfürsten übergiug der Ort zugleich mit Wersenstein und der dort befindlichen Maut an die Brüder Heinrich und Siegmund Prueschenk. Diese erbauten die Greinburg. Am 26. Juli 1491 erneuerte Kaiser Friedrich die Privilegien des den Prueschenken gehörigen Marktes Grein nach der Urkunde des Jahres 1400, nachdem ihm alte Urkunden vorgezeigt wurden, während andere „vor etwas Zeiten" (1422) beim Brande des Ortes zugrundegegangen waren. Während der Kaiser in dieser Urkunde Grein noch als Markt bezeichnet, erhebt er am folgenden Tage Grein zur Stadt, was jedoch an dem Verhältnis zu den Besitzern der Greinburg uichts änderte. Unter diesen war Graf Leonhard Helferich von Meggau als Grundherr für die Stadt von Bedeutung. Er war ein großer Wohltäter, so daß die Bürger ihm sogar ein ehernes Denkmal errichteten. Ein von ihm gestiftetes Franziskanerkloster mit Kirche wurde 1786 aufgehoben. 59. Greinburg. Hoheneck berichtet, daß an der Stelle des heutigen Schlosses Greinburg schon im Jahre 1284 eine landesfürstliche Burg gestanden sei; von ihr ist 102
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