Burgen und Schlösser, Städte und Klöster Oberösterreichs

Altbürger von Gmunden konnten Fertiger sein, die sich durch Wahl ergänzten. Nach der Zahl der versendeten Küfel wurde-die Maut iu Gmunden entrichtet. Die Schiffsladung mit diesen sogenannten kleinen Küseln mußte üt Lambach unigeladen werden, weil die Traun von dort an geringeren Tiefgang hatte. Für die mit der Umladung verbundene zeitweilige Lagerung des Salzes bezog das Stift das sogenannte Stadelrecht. Um der Konkurrenz des bayrischen und Halleiner Salzes, das über Passau nach Linz und von da ins Mühlviertel weiterging, zu begegnen, wendete sich später der Gmundner Salzvertrieb auch dem in Bayern üblichen Großkufenhandel zu. Der Salzhandel der Gmundner Bürger hörte im Jahre 1775 auf. Eine große Bedeutung für die Bewohner kam im Mittelalter den kirchlichen Verhältnissen zu. Gmunden gehörte, wie die meisten Städte Ober- österreichs, zu jeuen Orten, die zu einer auswärtigen Pfarre gehörten. Die Pfarre Gmunden war die Martinskirche von Ohlsdorf. Eine Kirche bestand in Gmunden, wenn nicht früher, im Jahre 1313. Bald darauf muß die Pfarre von Ohlsdorf nach Gmunden verlegt worden sein, da vor dem Jahre 1328 bereits ein Pfarrer genannt.wird. Schon im 14. Jahrhundert besaß Gmunden eine „lateinische Schule". Wahrscheinlich ging aus ihr der 1380 geborene Astronom und Kalendermacher Johannes von Gmunden hervor. Zu den politischen Ereignissen, die mit den: Namen Gmunden in Verbindung stehen, gehört der im Jahre 1477 zwischen Kaiser Friedrich und den: König Matthias von Ungarn «hier abgeschlossene Friede. Im Jahre 1626 wurde die Stadt von den ausstäudischen Bauern eingeschlossen. Die Bauern brannten viele Häuser nächst Gmunden nieder, wurden aber yon dem aurückenden General Pappenheim bei Pinsdorf geschlagen. Die Gegen- refornmtion vertrieb zahlreiche Bürger aus der Stadt, so daß im Jahre 1632 die Zahl der Altbürger auf 24 sank, die der Handwerker nur 226 betrug. Aus der „Salzstadt" Gmunden ist im 19. Jahrhundert der Kurort Gmunden geworden. 57. Gneissenau. Daß die Gneußen die Erbauer des Schlosses Gneissenau waren, kann man wohl als sicher annehmen, nicht nur des Namens wegen, sondern weil sie so zeitlich auftreten, daß sie mach den Besiedlungsverhältnissen des Mühl- viertels auf Gneissenau kaum Vorgänger haben konnten. Sigeboto der Gneuß ist bereits in: Jahre 1170 Zeuge einer Bekundung des Abtes Geb- hard von Wilhering; er reiht unter die Ministerialen des Bischofs von 98

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