Franz Xaver Schweickhardt

7 Während den Reformationszeiten ward die Kirche durch einen protestantischen Besitzer in Pielach und dessen protestantischen Unterthanen geplündert und der Pfarrer verjagt, wogegen zwei lutherische Prediger davon Besitz nahmen, die auch hier verblieben, bis sie durch Befehl Kaiser Ferdinands II. ent¬ fernt wurden, die aber, bevor sie abtraten, die Kirchengrund¬ stücke verkauften. Nach dieser Zeit wurde die Pfarre durch sieb¬ zig Jahre nicht besetzt, der halbe Theil der Kirche fiel ein, und nur das felsenfeste Presbyterium blieb; als darauf diese Pfarre wieder besetzt wurde, stellte man den hintern Theil derselben, .. aber nur armselig her. Ueber die obenerwähnte alte Capelle, welche der Kirche angebaut ist, fanden wir folgendes: =Georg Enenkhl der edel und weise Ritter, Herzogs Albrecht III. gewesener Mauthner zu Linz, besaß schon im Jahre 1306 die Veste Al¬ brechtsberg an der Pielach, welches Schloß und Herrschaft von dem Geschlechte Flämming an die Enenkhl gelangte; Georg machte in den Jahren 1400 und r414 einige Stif¬ tungen zur Pfarrkirche zu Mauer unweit Albrechtsberg V. O. W. W., und stiftete allda in einer von ihm er¬ bauten Capelle das Enenkhlische Begräbniß, starb im Jahre 1415 und wurde aldort begraben.= Das eigentliche Verderbniß dieser uralten Kirche war der Religionskrieg, bei welchem sie die Quellen ihrer Erhaltung gänzlich verlor. — Das Pfarrdorf Mauer wurde durch die Tartaren bei der Belagerung Wiens ganz abgebrannt, je¬ doch die Kirche nicht; so geschah es auch bei der französischen Invasion. Mayerhöfen. Ein kleines Dörfchen von 4 Häusern, mit den nächsten Poststationen Melk und St. Pölten.

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