Franz Xaver Schweickhardt

76 weilen bei der Anwesenheit des Herrschaftsbesitzers Messe ge¬ lesen wird; ferner 5 Zimmer, 1 Küche, Speise 2c.; und im ersten Stocke 20 Zimmer, die alle geschmackvoll ausgemalt und schön meublirt sind. Vor dem Schloße liegt der große herrschaftliche Küchen= und englische Garten, wel¬ cher sich bis an das Ufer der Donau hinzieht. Links davon stehr abgesondert ein einfaches Gebäude mit erhöhtem Erdgeschoß, welches die Amtskanzlei und Beamtenwohnungen ent¬ hält, rechts aber die Gärtnerei und das Jägerhaus. Ueber das Alter des Schloßes kann nichts Bestimmtes angegeben werden, doch scheint dasselbe mindestens aus dem XIV. oder XV. Jahrhundert zu stammen. Die Lage von Krumnußbaum, wird durch die pito¬ reske Lage sehr verschönert, denn jenseits der majestätischen Donau erhebt sich der uralte und gewerbsame Markt Mar¬ bach am Fuße eines bewaldeten Berges, auf welchem oben die bekannte Wallfahrtskirche Maria Taferl liegt. Es be¬ steht hier deßhalb eine Ueberfuhr über die Donau, die beson¬ ders zur Sommerszeit von den zahlreichen Schaaren der Wall¬ fahrer stark benützt wird. Krumnußbaum, vor Alters Chrumbinuzbuone ge¬ nannt, ist ein uralter Ort, welchen ursprünglich ein gewisser Cono (Cuno) besaß, und nebst mehreren andern Gütern in Oesterreich dem von ihm gestifteten Kloster Rott in Baiern schenkte, worüber Kaiser Heinrich IV. im Jahre 1073 die Bestätigung ertheilte. Die Allodial=Herrschaft Krumnußbaum. Die Herrschaft Krumnußbaum besitzt die Ortsherr¬ lichkeit über die Ortschaften: Krumnußbaum, Golling, Reuda, Neustift und Wallnbach. Sie enthält 83 Häu¬ ser, 99 Familien, 240 männliche, 261 weibliche Personen,

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