Franz Xaver Schweickhardt

75 Zur Kirche und Schule gehört dasselbe nach Groß=Pöch¬ larn. Das Landgericht wird von der Herrschaft Peilenstein zu St. Leonhard am Forst ausgeübt. Die Ortsherrlichkeit besitzt die Herrschaft Krumnußbaum. — Conscriptionsobrigkeit ist die Herrschaft Pöchlarn. Als Grunddominien werden bezeich¬ net: Krumnußbaum und Pöchlarn. Der hiesige Bezirk ge¬ hört zum Werbkreise des 49. Linien=Infanterie=Regiments. In 59 Familien befinden sich 152 männliche, 161 weib¬ liche Personen und 30 schulfähige Kinder; der Viehstand zäht 36 Pferde, 38 Ochsen, 112 Kühe, 40 Schafe und 104 Schweine. Die hiesigen Einwohner sind gut bestiftete Landbauern, unter welchen sich die nöthigen Handwerker befinden. Ihre Beschäftigung besteht in Feldbau von Weizen, Korn, Gerste und Hafer, in der Obstpflege und einer ziemlich guten Vieh¬ zucht, bei welcher die Stallfutterung angewendet wird. Der Ort Krumnußbaum liegt fünf Viertelstunden oberhalb Pöchlarn, und dem gräflich Festetitsischen Holz¬ rechen, einige hundert Schritte von der Donau entfert, zwi¬ schen dieser und der Linzer Poststraße in zerstreuten Häusern. Die hiesige Gegend, welche gutes Wasser und Klima enthält, bildet ein schmales aber langes Thal, das sich ganz eben vom Fuße einer Anhöhe bis zur Donau hin erstreckt. Hart am Fuße dieser Anhöhe erhebt sich das herrschaftliche Schloß mit der Fronte gegen das romantische Thal und den Strom gekehrt. Der Baustyl verräth ein hohes Alter und ist ursprüng¬ lich altdeutsch, jedoch wurde das Gebäude vor einigen Jahren ganz renovirt und modernisirt. Es enthält ein Stockwerk mit einem Balkon, und an der rechten Seite einen unförmlichen akten viereckigen Thurm mit einer Aussicht (Plateau), von der man eine wirklich überraschend herrliche Aussicht genießt. Im Innern desselben befinden sich zu ebener Erde eine ge¬ weihte Capelle mit einem schönen Altarblatte, in der bis¬

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