Franz Xaver Schweickhardt

60 sorge von einem Pfarrer und einem Cooperator versehen. Die Leichen werden in dem um die Kirche befindlichen, hochliegen¬ den, geräumigen und trockenen Friedhofe beerdigt. Das Alter und der Stifter der Kirche kann nicht ermit¬ telt werden; nur so viel ist gewiß, daß sie als Secular¬ Pfarre schon vor dem Jahre 1274 bestanden habe, weil in diesem genannten Jahre, nach den Anmerkungen aus den Akten und Privilegien des nun abgestifteten Klosters Gleink ein Poppo von Grumenpurkh dem Kloster Gleink das früher ihm zugestandene Patronatsrecht geschenkt hat, mit der Bedingniß: daß ihm und seinen Nachfolgern in der Stiftskirche zu Gleink eine Begräbnißstätte verliehen werde. Im Jahre 1350 aber ist die ganze Pfarre mit allen Rechten und Zugehör dem genannten Stifte einverleibt wor¬ den, von welcher Zeit an sie auch immer mit Pfarrern aus dem Benedictinerstifte Gleink besetzt wurde, bis sie durch die Aufhebung des Stiftes durch Kaiser Joseph II. wieder eine l. f. Secular=Pfarre ward. Außer den bekannten geschichtlichen, besonders Oberöster¬ 1 reich betreffenden Ereignissen des Bauernkrieges, in welchen auch die hiesigen Bewohner mit verflöchten waren, und wo¬ bei die Pfarrprotokolle zu Grunde gingen, so, daß sie nur bis zum Jahre 1640 hinauf reichen, sind keine bekannt. Wir bemerken auch noch, daß sich im hiesigen Pfarrbezirke keine Klöster befinden, denn das abgestiftete Kloster Gleink, dem die Pfarre ehemals zugehörte, befand sich über der Ens in Oberösterreich, bei drei Viertelstunden von hier ent¬ fernt, und das Stift Seitenstetten liegt südöstlich, drei Stun¬ den von hier. (Nach den uns gütigst gemachten schätzens¬ werthen Mittheilungen des hochwürdigen Herrn Pfarrers Jakob Sterzinger.)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2