Franz Xaver Schweickhardt

58 Die Einwohner sind Landbauern, unter denen sich 1 Gastwirth und 1 Bäcker befinden. Sie haben eine gute Grundbestiftung, und treiben den Feldbau der gewöhnlichen Körnerfrüchte, erzeugen etwas Obstmost, und unterhalten eine sehr gute Viehzucht, wobei die Stallfutterung in Anwendung steht. Die vier Häuser, welche das Oertchen Haidershofen bilden, liegen zerstreut in einer sehr angenehmen Niederung, und grenzen an die Ortschaften Mosing und Ramingdorf, dann an den Ensfluß, der hier hart an dem Orte vorbei¬ strömt. — Klima und Wasser sind sehr gut; die Jagd ist ein Eigenthum der Herrschaft Dorf an der Ens. Als Berge erhebt sich hier blos die sogenannte Pfaffenmayer¬ leiten. In diesem Bezirke befindet sich die Pfarrkirche, nur vom Pfarrhofe, der Schule und einem Gasthause umgeben, welche an einer Anhöhe steht, und hierdurch von den Ueberschwemmungen der Ens gesichert ist. Das Gebäude prangt in ihrer ursprüglichen Bauform, nämlich in gothischem Style, mit einem Sattelthurm von Quadersteinen, von de¬ nen auch die Kirche erbaut ist. Das Innere wird nebst dem Hochaltar noch von zwei Seitenaltären geschmückt, wovon der auf der Evangelienseite zu Ehren des heiligen Jo¬ hann des Täufers, der andere auf der Epistelseite zum heiligen Kreuz besteht. Das Hauptaltarblatt enthält als Gemälde den heiligen Severin, Bischof zu Cöln, dessen Fest am 23. October gefeiert wird. Besondere Merkwürdigkeiten sind keine vorhanden, außer man will einige in= und außerhalb der Kirche befindliche Grab¬ steine hinzurechnen. Einer dieser Grabsteine ist mitten in der Kirche, außer dem Presbyterium, mit einer aus gothischen Buchstaben versehenen Jahreszahl, die das Jahr 1402 an¬ gibt; dann zur Evangelienseite ein Leichenstein von grauem

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2