Franz Xaver Schweickhardt
51 Schloß Gleink entstand im XII. Jahrhundert, die Bauform des gegenwärtigen gehört in das XVI. Jahrhundert, in welchen es ganz vollendet wurde. Die Lage der Ortschaften im V. O. W. W. ist sehr schön, an der Grenze zwischen den zwei Städten Ens und Steier, theils flach, theils gebirgig, und haben ein vortreffliches Klima und gutes Wasser. — Im dießherrschaftlichen Gebiete besteht kein Landgericht, sondern wird von den angränzenden Domi¬ nien ausgeübt. In diesem Bezirke bestehen blos Seitenstraßen. Der Ensfluß und der Ramingbach bilden die Grenz¬ scheiden zwischen Ober= und Unter=Oesterreich, dann fließt noch durch die Herrschaft die kleine Erla. Diese Wässer, vorzüglich der Ramingbach, verursachen oft an Wiesen und Feldern schädliche Ueberschwemmungen. Der Ackerbau darf mittelmäßig genannt werden; die Gründe sind zum Theil von mittlerer Beschaffenheit, meist kal¬ ter Lehmboden und schotterig. Es werden Weizen, Gerste, Rocken, Wicken und Hafer, viel Erdäpfel, auch etwas Erb¬ sen, Linsen, Kraut und Rüben gebaut. Der hiesige Landmann wendet allen Fleiß an, um die Felder mit gutem Schlier, der in Menge vorhanden ist, zu verbessern, und es ist die Drei¬ felderwirthschaft eingeführt worden. — Man bauet häufig steierischen und spanischen Klee; die Wiesen sind nicht viele, doch die meisten zweimähdig, und liefern, vorzüglich die an den Bergen liegenden, süßes Heu. Viele davon werden gy¬ pfirt, und wo es möglich ist, bewässert. Hutweiden sind nur wenige vorhanden. — Die Baumzucht anbelangend, so steht solche im guten Stande, wovon meist das Obst zum Obstmoste verwendet wird. — So wie die Herrschaft, haben auch die Unterthanen Waldungen, die vorzüglich aus Fichten, Tannen und Eichen bestehen. Das Unglück des Abdorrens der Waldun¬ gen hat sich bis hierher erstreckt. — Die hiesige Viehzucht ist vom schönen und guten Schlage, wobei die Stallfutterung 4 *
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