Franz Xaver Schweickhardt

35 übrigens erzeugen sie vorzüglich Rocken und Hafer, dann etwas Weizen und Gerste, viel Erdäpfel, Burgunderrüben und Hül¬ senfrüchte. Die Viehzucht erstreckt sich nicht weiter als auf den häuslichen Bedarf, und auch die Obstpflege kann nur mit¬ telmäßig genannt werden. — Die meisten Wiesen liegen bei Bergern, doch sind sie schlecht. Die Waldungen sind beträcht¬ lich, und liegen größtentheils bei Bergern, Rossatz und Rührsdorf; sie sind in ordentliche Waldschläge eingetheilt und werden forstmäßig gut behandelr. Die vorzüglichste Gat¬ tung Holz ist Buchen. Die Jagd ist ein Eigenthum der Herrschaft, liefert Hirsche, Rehe, Hasen, Rebhühner und Dachse. Durch das Gebiet der Herrschaft, und zwar durch das Städtchen Mautern, führt von St. Pölten die stets belebte Poststraße nach Krems, eine Communikationsstraße aber an der Donau abwärts nach Hollenburg, aufwärts aber über Rossatz nach Arnsdorf und so weiter nach Melk. Der nörd¬ liche Theil wird von dem Donauflusse begrenzt, in welchem die Fischerei nach Mautern gehört, bei Ober= und Unter¬ Bergern dagegen fließt der Flanitzbach, an welchem mehrere Mühlen stehen. Die besondern Freiheiten haben wir bei dem betreffenden Orte angemerkt, so wie auch die bemerkenswerthen Gegen¬ stände. Ursprünglich gehörte Mautern den Kaisern, von wel¬ chen das Städtchen als ein Geschenk an das Bisthum Pas¬ sau kam. König Mathias Corvinus von Ungarn besaß es zur Zeit, als er im Jahre 1481 Oesterreich mit Krieg überzog, und dann solches bis zu seinem Tode 1490 besetzt hielt, pfandweise vom Bisthum Passau. Kaiser Marimi¬ lian I. nahm das Städtchen in seine Gewalt, trat aber sol¬ ches im Jahre 1495 an das Bisthum Passau wieder ab, wel¬ ches die Herrschaft Mautern im Jahre 1710 an Carl 2 *

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2