Franz Xaver Schweickhardt

33 Gebeine, dafür aber zwei Töpfe von schöner classischer Form, vom rothen Thone, dann zwei eherne Münzen, die größere mit dem rechten belorberten Brustbilde, wahr¬ scheinlich Gratians, und mehrerer kleineren, darunter die größere wahrscheinlich ein Constantius. Am 31. August wurde wieder gegraben, und zwei Grä¬ ber entdeckt, wovon die obere Steinplatte nur durch zwei Pferde weggezogen werden konnte. Es lagen vier Gerippe darin, und auch in den an demselben Abende geöffneten Grabe befanden sich eben so viele Gerippe. — In den ersten Septembertagen ward letztlich ein Grab aufgefunden, an welchem Decke und sonstige Seitenwände von unbehauenen Steinen waren; nur einige Stücke dieser Seitenwände waren Ueberreste alter Grabsteine, und drei derselben fanden sich in einem zusammen. Zu bemerken kömmt hierbei, daß das Mate¬ rial, aus dem diese ehemaligen Grabsteine gehauen sind, eine Breccie Nagelfluth ist, wie sie jetzt noch unweit Hollenburg ge¬ brochen wird. Schwerlich kann sich aber ein plastischer Künst¬ ler einen unbequemeren Stoff zu seinen Gebilden wählen, als diesen Stein; er ist wohl leichter zu behandeln, als der in der Gegend vorkommende Granit, springt aber ungemein leicht aus, wegen den Kiesgeschieber, feinkörnigen rothen Sand, Urkalk u. s. w., die er enthält. Das Material beweist, daß das Ganze in hiesiger Gegend bearbeitet worden ist, daher denn auch die Bruchstücke wichtig sind. Das Basrelief stellt ei¬ nen Jäger zu Pferde in vollstem Galoppe vor: er sieht zurück auf einen Hund im Sprunge. Der Jäger hat den rechten Arm erhoben, als wollte er einen Wurfspieß werfen. Mit den Vor¬ derfüßen hat das Pferd den Hasen schon erreicht; und im Hin¬ tergrunde sieht man einen Nadel= und einen Laubholzbaum, dann an jedem Ende in den beiden Ecken einen Delphin mit breitem Kopfe in entgegengesetzter Richtung, so, daß sie eine Schluß=Arabeske bilden. Ob dem Basrelief scheinet eine Figur

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