Franz Xaver Schweickhardt

32 tern ein römischer Ort war. Am 7. August 1824 wurde von einem Bauersmanne, der östlich von Mautern, rechter Seits der Straße dahin, sein Feld pflügte, und die Pflug¬ schaar etwas tiefer einlegte, ein Grab entdeckt von aufrecht¬ stehenden unbehauenen Steinen, mit einer derlei Platte, von einer Art Granit, wie er am Fuchaberg gebrochen wird. In diesem Grabe fand er zwei Gerippe stückweise, die in ent¬ gegengesetzter Richtung der Länge nach von Osten gegen We¬ sten zu liegen schienen. Außer einigen Stücken ehemaliger Ge¬ schirre von rothen römischen Töpferthon, und einigen Stücken eines Ringes von gelbem Metall, fand der Suchende sonst nichts. Am 9. August ward wieder ein solches Gkab entdeckt, welches als ein geräumiger viereckiger Sarkophag mit überra¬ genden Deckel sich darstellte, und worin vier Gerippe gegen einanderliegend, nebst mehreren Stücken von Töpfen gefunden wurden. Am 12. August gruben Einige in mehreren Feldern; sie fanden wieder ein Grab mit einem Gerippe, dann eines mit zweien, diese wieder einander entgegen liegend, und eines mit dreien, sammt Töpfen von blauen Thon. Außerdem fanden sie einen Ring von Messing, der vielleicht gedient hat, ein Oberkleid zusammen zu halten. Nur in dem allerersten Grabe lagen die Gerippe auf einer dem Deckel gleichenden Stein¬ platte, bei den übrigen aber war die Unterlage gewöhnlicher Donauschotter oder Kiesgerölle. Einige Gerippe ließen auf be¬ deutende Größe schließen; übrigens war es schwer, solche ganz zu erhalten und zu sehen, ob weibliche Skelete mit vorkämen. Endlich wurden einige Gräber noch aufgefunden, unter wel¬ chen eines viel kleiner als die übrigen war, und dessen Unter¬ lage zehn römische Ziegel hatte, wovon zwei Stück 1 Schuh 1 ½ Zoll Höhe und 10 Zoll Breite mit dem Stempel: F. C. G. I. V. E. S., dann ein anderer von 14 Zoll Höhe I. S. I. V. F. S. versehen waren. In diesem Grabe, worin ein kleiner vornehmer Herr gelegen sein soll, fanden sich weniger

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