Franz Xaver Schweickhardt

31 worin sich Isenrich festgesetzt hatte, zu belagern. Er wurde zur Uebergabe genöthiget, und als Gefangener nach Regens¬ burg gebracht, wo er aber Mittel fand zu entkommen, und sich nach Mähren flüchtete.e — Aus dieser Begebenheit geht das hohe Alter, dessen sich wenige Städte in Oesterreich rüh¬ men können, lichtvoll hervor. Bald darauf mag die Stadt an das Bisthum Passau durch Geschenk des Kaisers gekommen seyn. — Mautern er¬ hielt im Jahre 1279 von Kaiser Rudolph I. von Habs¬ burg, dieselben Rechte auf der Donau, wie solche die Städte Krems und Stein genossen. — Die hiesigen Einwohner hat¬ ten im Jahre 1347 an dem Tumulte wider die Juden zu Krems Antheil genommen, sie wurden deßhalb von Herzog Al¬ brecht II. mit einer starken Geldstrafe belegt, und Bischof Gottfried von Passau mußte 600 Pfund für sie bezahlen. — Im Jahre 1482 wurde Mautern von den Kriegsvölkern des ungarischen Königs Mathias Corvinus hart belagert und genommen, worauf die Ungarn die Stadt besetzten. Der Ritter von Prüschengg, österreichischer Hauptmann, wel¬ cher den belagerten Wienern Lebensmitteln zuführen wollte, versuchte den Ort mir Gewalt wegzunehmen, und stürmte denselben; er verlor aber dabei das Leben, und seine Söldner wurden in die Flucht geschlagen. Bei dem letzten Erbfolgekriege kam am 20. October 1741 die ganze baierisch=französische Armee nach Mautern und die nächste Umgegend, die hier gemustert wurde, und dann über die geschlagene Schiffsbrücke über die Donau nach Böhmen ging, wohin sie die Prälaten von Melk, Göttweih, Herzogen¬ burg und St. Andrä, verschiedene Geistliche von Lilienfeld, Dürnstein, Zwettl, Krems, nebst vielen Pflegern und Ver¬ waltern als Geisel mitnahm. In der Nähe von Mautern wurden auf den Feldern mehrere römische Gräber entdeckt, ein Beweis, daß Mau¬

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