Franz Xaver Schweickhardt

29 erbaut wurde, wovon noch das gothische Presbyterium stammt, das Schiff hingegen ist vom vorigen Jahrhundert, so wie der alte Thurm im Jahre 1755 — 1756 erhöhet wurde. Nach Ungabe des gegenwärtigen hochwürdigen Herrn Pfarr¬ provisors.) Zunächst der Kirche steht, wenige Schritte von der Donau entfernt, das herrschaftliche Schloß, ein sehr altes und unansehnliches Gebäude, mit einem Stockwerke und Schin¬ deldach, das nebst den übrigen Nebengebäuden, als Stallan¬ gen, Scheunen und Wagenschupfen, sammt zwei größeren Hö¬ fen von einer Mauer umfangen ist, gleichwie die Kirche. Die Hauptfronte des Schloßgebäudes ist gegen die Donau grichtet; und so gering auch der Eindruck des Schloßgebäudes ist, um so schöner darf dessen Lage und Aussicht genannt werden, so¬ wohl vom Schlosse aus, als von dem, vor demselben sich aus¬ breitenden Obstgarten, von wo aus man den Donaustrom mit seiner großen, 800 Schritte langen, stets belebten Brücke, und die jenseitigen Städte Stein und Krems in malerischen Gebilden erblickt, hinter denen hohe Weingebirge sich erheben, und den schönen Hintergrund bilden. Wo jetzt daß Schloß steht, war die ursprünglich alte Burg, des Städchens festester Vertheidigungspunct, davon in dem Hofraume des Schlosses noch geringe Reste von Rui¬ nen kenntlich sind. Das Städtchen ist auf der östlichen Seite von Weingär¬ ten, und auf der andern von fruchtbaren Saatfeldern umge¬ ben, und durch einen oberhalb der Stadt bei Hundsheim er¬ bauten Damm mehr von Ueberschwemmungen geschützt, als die gegenüberliegende Stadt Krems- Indessen hat das Uebeschwem¬ mungswasser der Donau in früheren Zeiten sehr bedeutende Verheerungen angerichtet. Die Stadt besitzt übrigens Unterthanenrechte, die ein Stadtrichter mit den Räthen und einem Stadtschreiber über¬

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