Franz Xaver Schweickhardt

293 Zur Kirche und Schule gehört der Ort nach Göttweih. Das Landgerichk. die Orts= und Conscriptionsobrigkeit be¬ sitzt das Stift Göttweih und dieses mit Hollenburg, auch die hierorts behausten Unterthanen und Grundholden. Der Werbkreis gehört zum Linien=Infanterie=Regiment Nr. 49. Die Seelenzahl besteht in 22 Familien, 65 männli¬ chen, 67 weiblichen Personen und 18 Schulkindern. An Vieh besitzen sie 1 Pferd, 50 Ochsen, 46 Kühe, 450 Schafe und 43 Schweine. Die Einwohner sind Landbauern mit einer schlechten Grundbestiftung und ohne Handwerker unter sich zu haben. Der Hauptnahrungszweig ist der Ackerbau blos mit Korn und eine gute Viehzucht mit Anwendung der Stallfutterung. Auch unterhalten sie eine Obstpflege, die sich jedoch nur auf ihre Gärten erstreckt. Der Ort Meidling liegt zum Theil an der Poststraße, welche von St. Pölten nach Krems führt, zunächst Wölbing und Hörfarth, in dem überaus anmuthigen Meidlingerthale, in welchem sehr gutes Klima und vortreffliches Wasser vorherr¬ schende Züge sind. Das hiesige Schloß ist seit Jahren ein Eigenthum des Stiftes Göttweih und aus soliden Material aufgeführt, hat zwei Stockwerke mit geräumigen Zimmern und einen Spei¬ sesaal. Die vordere Facade ist nach italienischer Art gebaut. Dieses Schloß faßt in sich drei Höfe, Stallungen für Pferde, Rind= und Schafvieh, hat einen schönen großen Garten mit Glas= und Pflanzenhaus. Noch erwähnen wir, daß der Fladnitzbach den Ort durchströmt, von welchem ein Mühlwerk mit zwei Gän¬ gen getrieben, und über demselben zwei von Steinen gebaute Brücken bestehen, deren erste von der Straße in das Schloß führr, die andere aber die Straße nach St. Pölten und Krems verbindet. — Sowohl die Fischerei in diesem Bache,

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