Franz Xaver Schweickhardt

27 mit Schindeln gedeckt und vom freundlichen Ansehen; sehr viele verkünden von Außen schon ein hohes Alter, was auch wahr ist. Die bemerkenswerthesten Gebäude sind die Kirche, das herrschafliche Schloß, der sogenannte Nicolaihof mit einer früher im Gebrauche gestandenen Capelle, und eine zweite uralte, unter dem Namen Margarethenkirche be¬ kannte, seit vielen Jahren aber schon leerstehende, und nur zur Aufbewahrung der Feuer= und Lösch=Requisiten dienen¬ de Kirche, mit einem kleinen Thurm, und spitzzugemauerten Dache. Die Pfarrkirche, am nördlichen Ende des Städt¬ chens gelegen, und dem heiligen Stephan, dem Erzmarty¬ rer zu Ehren geweiht, ist einfach, jedoch im gothischen Style aufgeführt, und hat einen hohen viereckigen Thurm, den eine niedliche Blechkuppel ziert, welche der des Thurms von der Domkirche in St. Pölten ähnlich ist. Ihr Inneres zeigt ein hohes auf sechs Pfeilern ruhendes Gewölbe des Schif¬ fes, mit einem um wenige Stufen erhöhten Presbyterium von gothischer Bauart mit Spitzbögen, in welchem der von den aufgehobenen Dominicanern von Krems hierher versetzte Hochaltar, und im Schifftheile sich vier Seitenaltä¬ re befinden, nämlich zu Ehren der allerheiligsten Drei¬ faltigkeit, des heiligen Johann von Nepomuck, der heiligen Jungfrau Maria, und zum Andenken der ar¬ men Seelen. Sie sind sämmtlich von Holz, marmorartig staf¬ firt, aber schon alten Ansehens und abgenutzt. Die Kanzel, von gefälligeren Ansehen, ist grün lackirt und vergoldet, und auf der rechten Seite über den zum Presbyterium führen¬ den Stufen, ist an der Wand ein großes hölzernes Cruzifix angebracht. An vier Pfeilern stehen die bemalten hölzernen Statuen der h. h. Johann von Nepomuck, Anton von Pa¬ dua, Florian, und Franz Xavier; an den Wänden aber in der Kirche hängen in 14 Blättern Oelgemälde, ein

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