Franz Xaver Schweickhardt

289 Höbenbach. Ein Dorf von 48 Häusern, wovon Krems jenseits, und St. Pölten diesseits der Donau, die nächsten Poststationen sind. Zur Kirche und Schule ist der Ort nach Göttweih ange¬ wiesen. Das Landgericht, die Orts=, Grund= und Conscrip¬ tionsobrigkeit besitzt die Stiftsherrschaft Göttweih. Der Werbkreis gehört zum 49. Linien=Infanterie=Regiment. Es befinden sich hier 62 Familien, 157 männliche, 185 weibliche Personen und 49 Schulkinder; der Viehstand zählt 24 Pferde, 30 Ochsen, 81 Kühe, 117 Schafe und 93 Schweine. — Die Einwohner sind Landbauern mit einer gemischten Grundbestiftung, da sie sich in Ganz=, Halb=, Viertellehner und in Kleinhäusler theilen. Handwerker gibt es keine unter ihnen. Sie treiben den Feld= und Weinbau in bedeutender Ausdehnung; die Viehzucht ist mittelmäßig mit Weidenutzung, und haben auch eine gute Obstpflege. Das Dorf, welches in zusammengebauten Häusern be¬ steht, liegt auf einer sanften Anhöhe von Weingebirgen und Wäldern umgeben, eine Viertelstunde östlich von der von St. Pölren nach Krems führenden Poststraße, zunächst Hör¬ fart, Eggendorf und Krustetten. — Klima und Wasser sind gut; die Jagd in Hasen und Rehen bestehend, gehört der Stiftsherrschaft Göttweih. Noch bemerken wir hier, daß Herr August Bernhard, im Bezirke dieses Dorfes ein Bergwerk besitzt, aus welchen Graphit zu Tage befördert wird. — Uebrigens ist dieses Dorf seit dem Jahre 1832 unglücklicherweise zweimal, theils ganz, theils zur Hälfte abgebrannt, gegenwärtig aber mit soliden Gebäuden versehen, neu aufgeführt. 19

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2