Franz Xaver Schweickhardt

269 bis auf Leopolds I. Zeiten herab, darunter viele von geist¬ lichen, schon vor Jahrhunderten säcularisirten Fürsten. Ueber¬ dieß hat das Cabinet noch einige aus dem Mittelalter ande¬ rer Reiche, und einige schöne Thaler und Medaillen der neuen und neuesten Zeit. — Von Glasgemälden ist noch ein gro¬ ßer Pokal schön erhalten da, worauf der Einzug der heiligen drei Könige dargestellt ist, mit der Jahreszahl 1578. Es sind auch noch mehrere Fensterflügel vorhanden, welche verschiedene historische Daten vorstellen, als den englischen Gruß, die Ge¬ burt Christi, die heiligen drei Könige, die Beschneidung, die Krönung Mariens, Christus im Leiden, den heiligen Apo¬ stel Johann und sonst einen Apostel und Martyrer. Alle diese Bilder sind auf gefärbtes Schmelzglas gemalt, vom hohen Al¬ ter, und ob des schönen Colorites ausgezeichnet und merk¬ würdig. Unter mehreren Kunstsachen verdient noch bemerkt zu werden: Ein herrlicher fast 2 Fuß hoher Christus von Elfen¬ bein rund geschnitzt, woran nur die Arme eingesetzt sind, und den besten Werken dieser Art an die Seite gestellt werden kann, die vornehmlich im XVI. oder XVII. Jahrhundert von Flamändern und Niederländern mit Glück geübt wurden, so, daß ihre Arbeiten sich von allen Seiten, und selbst in das auf die eigene Kunst so eifersüchtige Italien verbreiteten; ferners aus Alabaster eine Maria mit dem Kinde rund gearbeitet; dann Adam und Eva, halberhaben, einige sogenannte Ra¬ phaelische Teller, eine Tafel mit griechischen Heiligenbildern; türkische Waffen und Kleidungsstücke, 2c. Nebst diesen kömmt auch noch die Naturalien= und Mineralien = Samm¬ lung zu bemerken.

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