Franz Xaver Schweickhardt

266 lich ausgestellt zu werden. Die schon genannte Herzogin Ger¬ birgis, Hadmar von Kouffarn, der Stifter Zwetels, und andere edle Personen ruhen hier, ohne daß man jedoch Monumente von denselben aufzuweisen vermöchte. Was das Stift an Gemälden und andern Kunstsachen betrifft, darüber berichten wir noch folgendes: Im Stifte Göttweih dürften außer den Gemälden, die noch nicht zur Schau gebracht sind, die bedeutendsten seyn: Eine ganze Fol¬ ge, die Geschichte des heiligen Ordensstifters Benedict nach der Erzählung des heiligen Gregor, in einigen zwanzig Blättern vorstellend, wovon die mehreren in den Gängen, viele auch in den Gastzimmern und Refectorien hängen. So auch eine zweite Folge mit der Geschichte des seligen Alt¬ mann, Stifter dieser Abtei, darstellend, in welcher zugleich viele einzelne Partien der umliegenden Gegend nach der Na¬ tur gemalt scheinen. Von demselben Maler sind zwei große Gemälde, die Prospecte des alten Stiftes und des neuen Stiftsgebäudes, wie es werden sollte, nebst vielen kleinern. Die zwei großen haben die Aufschrift: Johann Samuel Hohendorff 1728. In einem gleichzeitigen Berichte liest man einen Namen Hötzmannsdorf, der im Jahre 1733 — die kleinern Prospecte malte. Sehenswerth ist die Stiftsbibliothek, welche bei 40,000 Bände enthält, darunter viele schöne Inkunabeln und Manuscripte. Die Kupferstichsammlung umfaßt, in mehr als 200 Schweinlederbänden, einigen Portefuiles und Rahmen über 10,000 Blätter, worunter fast meist Porträte und Prospecte, aber auch viele schöne und seltene Blätter Die Münz¬ von den ältesten und alten Meistern sind. — sammlung hat nebst vielen schönen und raren römischen Familien= und Kaisermünzen, auch einige seltene der griechi¬ schen und römischen Colonien. Sie bewahrt auch gut erhaltene Bracteaten (Hohlmünzen) von den sächsischen Ottonen an,

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