Franz Xaver Schweickhardt

267 Schönleb vom Jahre 1541 in der Vorhalle der Kirche alle übrigen. Dieser Grabstein ist, laut der Aufschrift 1535, bei Lebzeiten des Abtes in seinem 48. Lebensjahre von einem vor¬ trefflichen Bildhauer, wie die Arbeit beweiset, aus rothem Marmor gehauen; sein Bildniß in Lebensgröße, die Klei¬ der, vor allem der Krummstab mit den schönen Figuren und Zierrathen, sind ausgezeichnet gearbeitet und der Kopf sprechend. Früher hatte dieser Abt, der einer der gelehrtesten war, die das Kloster je besaß, eine Denkmünze mit seinem Bildnisse prägen lassen, welche gleichfalls von vortrefflicher Arbeit ist, und als wirkliche Seltenheit in der Münzsammlung des Stiftes auf¬ bewahrt wird; sie zeigt das Bildniß des Abtes in seinem 36. Lebensjahre. Auffallend ist auf dem Grabsteine die griechische Benennung: Archimandrita (Klostervorsteher, und als ein Wort gebräuchlich in den ersten Jahrhunderten des Christen¬ thums), in der auch sonst sonderbar abgefaßten Grabschrift in der die Ausfüllung seines Sterbejahres (1541) vergessen wurde. Seit dem Brande vom Jahre 1718 ist die Stiftskirche auch die Pfarrkirche und der jeweilige Prior Pfarrer, welcher die Seelsorge und den pfarrlichen Gottesdienst versieht. Zur Göttweiher Pfarre sind eingepfarrt: Gött¬ weih, Krustetten 1, Höbenbach 1, Eggendorf ½, Steinaweg ½, Wien ½, Filialkirche St. Blasen, wo der Begräbnißplatz ist ½, Paudorf ½, Meidling 1, Hörfarth ½, Pannholz ½2), Hellerhof ½ und Pfisterhof ½ Stunde entfernt. Die alte Pfarrkirche ad St. Gotthardum wurde, als in den neuen Plan nicht passend, abgetragen. Viele Personen fanden in der früheren Zeit ihre Ruhestätte in der Kirche. Hierunter ist vorzüglich der Stifter Altmann (T 1091), dessen Ge¬ beine im XIV. Jahrhundert daselbst erhoben, endlich vom Abte Johann V. im Jahre 1672 in einen kostbar gearbei¬ teten Sarg gelegt wurden, um am Feste des Seligen öffent¬

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