Franz Xaver Schweickhardt

264 dorf, wo ich die Kriegsgeschichte schrieb, und nach sieben Jah¬ ren nach Haindorf, wo ich verschiedene Schriften verfaßte. Das Stift Göttweih. Die herrliche Lage von Göttweih haben wir bereits um¬ ständlich geschildert und erwähnen hier nur, daß der Gipfel des Göttweiherberges ungefähr 80 Klafter über den Donauspiegel erhoben ist und eine bedeutende, zur Aufführung eines großen weitsichtigen Gebäudes anwendbare Fläche hat. Seine felsigte Grundlage gestattet nur Nadelhölzern den Wachsthum, was einen schönen Anblick gewährt. Dieser Berg enthält keine Quelle, daher denn nur in Cisternen sich Seih= und Regen¬ wasser sammelt; trinkbares Wasser wird dagegen vom St. Blasienthale in bleiernen Röhren durch eine Maschine, die der Fladnitzbach in Bewegung setzt, den Berg hinauf gedrückt, wo es in einem großen, im Felsen gehauenen Behältnisse zum Gebrauche aufbewahrt wird und gutes frisches Wasser spendet. Auch wird das Holz durch eine Maschine in 2 Wägen aufge¬ zogen. In den Abbildungen, welche sich aus der Mitte des XVII. Jahrhunderts von dem Stifte erhalten haben, zeigen sich ei¬ nige alte Gebäude, das ganze hatte aber schon damals wesent¬ liche Veränderungen erhalten. Kennbar ist übrigens die Aus¬ dehnung, die das Gebäude schon früher hatte, wozu von Zeit zu Zeit noch Zubauten nach Erforderniß kamen, doch aber läßt sich die ursprüngliche Gestalt auf keine Weise mehr erken¬ nen. Dazu kam, daß im Jahre 1580 der größte Theil des Stiftes vom Blitzstrahle entzündet, abbrannte. Abt Michael stellte aber selbes wieder schöner und solider her, als es war; da aber eine zweite Feuersbrunst im Jahre 1718 gewaltige Verheerungen anrichtete, so sollte nun das sämmtliche Ge¬ bäude nach einem regelmäßigen und großartigen Plane aufge¬

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