Franz Xaver Schweickhardt

250 mann, dem Propsten Michael Teufel von Herzogenburg, zu St. Blasien neben der Kirchthüre zur Erde bestattet. Er war von ziemlich großer Statur, vom starken Kör¬ perbau, hatte schwarze Haare, schwarze funkelnde Augen, eine angenehme Gesichtsbildung und etwas gebogene Nase. In den letzten Jahren wuchs er merklich an, welches den Aerzten nicht gefallen wollte, und er litt öfters an dem Gliederreissen, einer Art von Podogra. Nach der Aussage des Freiherrn von Quarin würde die letzte Krankheit nicht tödtlich gewesen seyn, wenn man ihm nicht fünfmal zur Ader gelassen hätte, was seinen Tod beförderte. LIV. Leonard Grundberger. Dieser unvergeßliche Abt Leonard, kam im Jahre 1753 zu Melk in Nieder=Oesterreich zur Welt, und erhielt seine Bildung im dortigen Stifte, wo er die untern Schulen, wie auch die Philosophie absolvirte. Sein seltsamer Charakter und sein außerordentlicher Hang zum einsamen Leben, und zu den Wissenschaften, machte ihm frühzeitig das Gerdusch der Welt ekelhaft, und er bat daher im Stifte Melk um die Aufnahme, wurde aber wegen seiner kränklichten Gesund¬ heitsumstände mit seiner Bittte abgewiesen, und hielt nach¬ her im Stifte Göttweih an, wo er ohne Schwierigkeit aufgenommen wurde. Im Jahre 1773 legte er, nachdem er von den Aerzten wegen seiner Gesundheit genau war unter¬ sucht worden, das feierliche Ordensgelübde ab. Mit unermüdetem Fleiße die theologischen Studien fort¬ setzend, ward er, kaum als er zum Priester geweiht wurde, auf die Universität nach Wien geschickt, allwo er die orien¬ talischen Sprachen erlernte, welche er später den jungen Stifts¬

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