Franz Xaver Schweickhardt

245 des Stiftes zu wählen, welches am 14. April im Jahre 1769 geschah. Seine neue Würde veränderte nichts in seitet Le¬ bensweise; denn er liebte, wie schon vorher, das Einfache in der Kleidung und Kost, und fand keine Unterhaltung, als die in den Büchern, in denen er von frühesten Morgen bis in die späte Nacht lag, ohne seiner andern Berufsgeschäfte zu vergessen. Das ihm übertragene wichtige Amt eines Ver¬ ordneten der n. ö. Stände raubte ihm viele Zeit, und dennoch, man sollte es kaum glauben, verfaßke er das gemeinnützige Werk: Austria antiqua et media, bearbeitete die traditiones laurishemienses, welche durch den Druck öffentlich erschienen sind, und eine Geschichte der deutschen Bisthümer, welche im Manuscript bei seinem Ableben noch da wat, aber verloren ging. Er war nicht aus der Zahl jener finstern und neidischen Geister welche, nachdem sie gleichsämt die Wissenschaften verschlungen haben, sie in sich einschließen, Geheimnisse dar¬ aus machen, und gelehrter zu sein glauben, wenn sie andere um sich in der Unwissenheit lassen. Er theilte seine Kennt¬ nisse mit Vergnügen andern mit, und er wünschte sie andern mitzutheilen, um die weitschichtige Geschichtskunde desto ge¬ schwinder zur Vollkommenheit zu bringen. Auf diese Art er¬ warb er sich das Zutrauen der Großen der Monarchie, so daß ihn die unvergeßliche Kaiserin Maria Theresia bei der baierischen Successionssache um Rath fragte, wie weit sie gehen könnte. In der That, és war eine Frende, ihn über gelehrte Gegenstände sprechen zu hören, und sein Ansehen stieg so hoch, daß sich der ebenfalls gelehrte päpstliche Run¬ tius, Graf von Garampy, öffentlich erklärte, daß Mag¬ nus Klein unter die ersten Gelehrten Deutschlands zu zäh¬ len sei. Auch besaß er große mechanische Kenntnisse, leitete noch als Kämmerer das Gebäude der Abtei zu Szala=Apati, des Pfarrhofes zu Pfaffendorf, des Thurmes zu Külb, des a

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