Franz Xaver Schweickhardt

246 neuen Tractes im Stifte, richtete das Alaunbergwerk zu Tha¬ lern ein, und vergaß als Prälat der Stiftskirche nicht, son¬ dern verschönerte sie mit mehreren prächtigen marmornen Al¬ tären, ließ die Altarblätter durch die Meisterhand des be¬ rühmten Kremser Malers Schmid verfertigen, an denen die Kunst nichts zu verlangen übrig gelassen hat. Eben so er¬ baute der Abt Magnus die Thürme zu Haindorf und Mau¬ tern, stellte die Pfarrhöfe zu Rabenstein, Kottes und Klein¬ zell wieder her, erbaute auf Regierungsbefehl die Kirchen zu Jetzelsdorf und Bergern, die Pfarrhöfe zu St. Blasien, Obernalb, Burg, Rohrbach, Bergern, Schwarzenbach und daselbst auch die Schulen, schaffte in die Stiftskirche den gelben, mit Silber gestickten Ornat, die große silberne Lam¬ pe, die künstlich gearbeiteten Leuchter und mehrere heilige Gefäße, Opfergeschirre, den silbernen Tabernakel in der Gruft und würde die Stiftskirche umgestaltet haben, wenn ihn der Tod nicht zu früh der Welt und dem Stifte entrissen hätte. Er starb am Schlagfluße im 66. Jahre seines Alters am 25. November 1783 und ward allgemein bedauert. LIII. Anselm Feldhorn. Abt Anselm führte seine Stiftsverwaltung in sehr kri¬ tischen Zeiten, da er aber ein äußerst geschmeidiger Mann war, so wußte er sich auf die beste Art in die große Welt zu schi¬ cken. Kaiser Joseph II. hatte ihn lieb, er sagte einstmals: =Der Abt von Göttweih zeigt viele Bescheidenheit, indem er das, was er vorzubringen hat, kurz und deutlich vorträgt, und sich gleich wieder entfernt. Er wurde zu Pottenbrunn den 12. Juli 1738 geboren, und von seinem Vater, Schul¬ lehrer daselbst, frühzeitig als Sängerknabe in das Stift Her¬ zogenburg gebracht, wo er die untern Classen der lateinischen

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