Franz Xaver Schweickhardt

238 Jahre 1648 als Abt. Er war von Diezing gebürtig, und schon 27 Jahre Stiftsmitglied. Unter den Kaisern Ferdi¬ nand III. und Leopold I. erlebte er Anfangs ruhige Tage, denn der westphälische Friede war geschlossen, jedoch die trau¬ rigen Folgen des Krieges noch nicht gehoben, weil große Schwierigkeiten wegen der Erecution des Friedens entstan¬ den waren, und Niemand dasjenige leisten wollte, was im Friedensschlusse war ausgemacht worden, wodurch also ein all¬ gemeiner Federkrieg entstand, bis die Schweden im Jahre 1650 ihre Armeen entließen. Nun genoß Deutschland, so wie unser Abt, die schon lange ersehnte Ruhe, welche aber unter der folgenden Regierung Kaiser Leopolds I. durch den Tür¬ kenkrieg gar bald wieder gestört wurde. Daß Abt Gregor die Kriegsbeisteuer leisten mußte, ist kein Zweifel, weil das Vaterland in Gefahr stand. Kaum war der Türkenkrieg durch den Frieden bei Vasvär geendigt, als der französisch=nieder¬ ländische ausbrach; erst der Nachner=Friede im Jahre 1668 machte dem Kriege zwischen Frankreich und Spanien ein Ende, aber mit Oesterreich dauerte solcher fort, bis auch von dieser Seite im Congresse von Rimwegen im Jahre 1679 die Ruhe hergestellt wurde. Diesen Friedensabschluß aber hatte Abt Gregor nicht mehr erlebt, indem er zehn Jahre früher, nämlich im Jahre 1669 nach einer 21jährigen sehr guten Stiftsverwaltung verstarb. Er war klein von Per¬ son, aber von starkem Körperbau, und besaß die besondere Gabe, alle Herzen für sich zu gewinnen. Den Meierhof der Hellerhof genannt, ließ er ganz neu aufbauen, und gab ihm seinen Namen, welchen er noch führt. XIVII. Sebastian II. Eder. Der Nachfolger Gregors, war Sebastian Eder.

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