Franz Xaver Schweickhardt

237 geräumige Gärten anlegen, und mehrere andere nützliche Ge¬ bäude aufführen. Voll an Verdiensten für das Stift hat er, nachdem er sich bei seinen Mitbrüdern sehr rührend beurlaubt hatte, den 23. December 1713 mit 73 Lebensjahre, und im 24. seiner ämtlichen Würde, als noch die furchtbare Pest zu Wien und auf dem Lande wüthete, seinen Geist aufgegeben. Nach vier Wochen wurden die Exequien gehalten, wobei der Propst von Thürnstein Hieronimus die Leichenrede, der Abt von Zwettl, Melchior, das Seelenamt, und ein Pri¬ miziant, Theophilus Grössing, das Lobamt gehal¬ ten hat. L. Gottfried Bessel. Hier werden zwei große Männer genannt, welche bei ihren Zeitgenossen im größten Ansehen standen, am Hofe Kaiser Karls VI. besonders beliebt waren, und von der Nachwelt bewundert werden. Es sind dieß der Abt von Melk, Berthold Diethmayer, und Gottfried Bessel, Abt von] Göttweih, welche in der großen Welt als Or¬ densmänner glänzende Rollen spielten. Wenn Heinrich von Admont im XIII. Jahrhundert der Günstling Albrechts I. gewesen, so war Berthold geheimer Rath Kaiser Karl VI. und Gottfried Bessel sein Günstling, dem der Zutritt zum Kaiser immer offen stand, und der Elisabeth vön Wolfenbüttel, des Kaisers Gemahlin, in der ka¬ tholischen Religion unterrichtete. Beide waren große und würdige Männer. Gottfried Bessel war in Franken geboren, bildete sich zu Würzburg und Wien, wo er die Doctorswürde der Gottesgelehrtheit erhielt. ZuGöttweih war ihm der Wir¬ kungskreis nicht groß genug, er bat daher um die Entlas¬

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