Franz Xaver Schweickhardt

226 ner Grundsätze aneiferte, in Oesterreich eingeschlichen, und Abt Bartholomaus gab sich alle erdenkliche Mühe, den¬ selben den Eingang in das Stift zu verhindern. Obgleich übrigens die Wunden, welche der Türkenkrieg an den Stifts¬ besitzungen geschlagen hatte, noch nicht geheilet waren, so wu߬ te der verdienstvolle Abt dennoch durch eine kluge Haushal¬ tung dem Stifte wieder aufzuhelfen, tilgte die Schulden, und würde noch Vieles gethan haben, wenn das Stift im Jahre 1537 am 15. Mai nicht durch den Blitz in Brand gerathen und ganz in Asche gelegt worden wäre, welches er wieder herstellen mußte. Dem ungeachtet führte er im Spital die Bruderstube auf, baute die große Cisterne, die große Sakri¬ stey, und mehrere andere Gebäude, welche seinen Namen ver¬ ewigen. Er segnete das Zeitliche am 20. August 1541. XL. Pl aeidu 6. Um diese Zeit war es noch nicht eingeführt, das Stifte und Klöster um die Bewilligung zur neuen Wahl bei Hofe bittlich einschreiten mußten, welches machte, daß die Aebte gleich bei dem Absterben eines Abtes, zuweilen am folgenden Tage gewählt wurden, welches nicht immer die besten Folgen hatte, weil man sich oft übereilte, und keine Zeit nahm, über eine so wichtige Sache nachzudenken. Auf diese Art kam Placidus zur äbtlichen Würde, welche er auch nur durch ein Jahr besaß, indem er im folgenden Jahre (1542) am 26. December verstarb, folglich zu kurz lebte) als daß er et¬ was für das Stift hätte thun können. XLI. Leopold Rueber. Bei der Wahl Leopolds, die im Jahre 1543 Statt 5

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2