Franz Xaver Schweickhardt

223 nem Jahre, als König Mathias verstarb, wurde Oesterreich von Ungarns Herrschaft gänzlich befreit, und eine ruhmvolle¬ re glücklichere Zeit trat ein unter der Regierung Kaiser Ma¬ rimilians I., Sohn Kaiser Friedrichs IV. Zwar empfand das Stift Göttweih noch lange den ungeheuern Druck viel¬ jähriger Kriege, doch aber traten friedliche Zeiten ein, die aus¬ reichten, um die tiefen Furchen des Jammers und Elends aus¬ zugleichen. Abt Mathias starb im Jahre 1507°, nachdem er durch achtzehn Jahre die Gerechtsame des Stiftes standhaft wider den Bischof von Passau verfochten, verpfändete oder verkaufte Klostergüter wieder an das Stift gebracht, und die Klosterzucht immer aufrecht erhalten hatte. XXXVII. Sebastian Deval. Im Jahre 1507 wurde Sebastian als Abt erwählt. Während dem er das Stift leitete, regierte noch Kaiser Ma¬ ximilian. Unser Abt entschlummerte nach einer neunjähri¬ gen Verwaltung in das ewige Leben. Stets kränklich, konn¬ te Sebastian seinen Pflichten als Abt nur wenig entspre¬ chen, und er war auch gezwungen das Amt Traunfeld zu ver¬ pfänden, um die gewöhnlichen Ausgaben zu bestreiten. XXXVIII. Mathias II., von Znaim gebürtig, war des Abtes Sigmund von Melk Zeitgenosse, wurde 1516 erwählt, und war ein würdiger Prä¬ lat. Er erlebte den Todfall Kaiser Maximilians, welcher am 11. Jänner 1519 zu Wels verstarb. Martin Luthers neue Grundsätze, die sich allenthalben stark verbreiteten, mach¬ ten seine Untersuchung nothwendig, welche Kaiser Ferdi¬

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