Franz Xaver Schweickhardt

222 gerte, durch dessen standhafte Gegenwehr auch der Frieden ge¬ wonnen wurde, welches in der That ein wichtiger Wende¬ punkt war. Doch der Schade, welchen der ungarische Krieg dem Stifte Göttweih und dem flachen Lande verursacht hat¬ te, war zu groß, als daß er gut gemacht werden konnte, so eifrig Laurenz bemüht war, für das Beste der Prälatur, welche der beständigen Kriege wegen sehr in Verfall gerathen war. Nach 15 Jahren seiner äbtlichen Würde starb Laurenz am 26. December 1482. XXXV. Erhar d. Noch vor Ende des Jahres 1482 wurde Erhard ge¬ wählt, und durch den Cardinal von Passau infulirt. Er trat die Verwaltung des Stiftes in sehr trauriger Zeit an, denn Städte und Schlösser waren wegen den vielen furchtbaren Räubern nothgedrungen, ungarische Besatzungen zur Noth¬ wehre aufzunehmen. Der zweite Einfall der Ungarn durch Ma¬ thias geschah im Jahre 1482, wonach die Hauptstadt Wien zum zweiten Male belagert wurde, und sich im Juni 1485 ergeben mußte. Ganz Oesterreich fiel darauf in die Hände des Ungarnkönigs, und verblieb es auch bis zu seinem Tode im Jahre 1490. Ueberaus sorgenvoll waren die sieben Jahre sei¬ ner Verwaltung, wonach Abt Erhard am 15. März 1489 in ein kummerfreies Leben überging. XXXVI. Mathias I. Schadner. Dieser war von Krems gebürtig, und erhielt im Jahre 1489 die Würde eines Abtes von Göttweih. Beim Beginn seiner Verwaltung sah es noch sehr übel aus, jedoch nach ei¬

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