Franz Xaver Schweickhardt

221 wie die eines Abtes zu dieser Zeit war, mag unsern Wolf¬ gang unerträglich gewesen seyn, daher er mit Bewilligung des Papstes Innocenz IV. im Jahre 1457 freiwillig abdank¬ te, und sich die Einkünfte der Pfarre St. Veit und Hainfeld. vorbehielt, das Jahr darauf aber verstarb. XXXIII. Martin. Martin erhielt die Würde eines Abtes noch im Jahre 1457. Während der Zeit, als er dem Stifte vorstand, war der junge König Ladislaus, welcher im Jahre 11452 seiner Vor¬ mundschaft entlassen wurde, und durch fünf Jahre über Oe¬ sterreich und die Nebenländer herrschte, am 23. November 1457 zu Prag im achtzehnten Lebensjahre verstorben, und da¬ durch wieder allgemeine Verwirrung in Oesterreich eingetre¬ ten; denn Friedrich, der nun Herrscher über die vorwaisten Länder wurde, und seine Brüder Albrecht und Sigmund lagen gegen einander im härtesten Erbstreit. Nebst diesem höchst beklagenswerthen Unwesen erschien Georg Podie¬ brad von Böhmen mehrmals verwüstend an den Wiener=De¬ naubrücken. Das Land Oesterreich ward neuerdings zu einer Räuberhöhle herabgewürdigt. Martin verlebte eilf sehr kum¬ mervolle Jahre, und ging 1468 zur ewigen Ruhe hinüber. XXXIV. Laurenz Gruber. Dieser wurde nach dem Tode Martins zum Abte er¬ erwählt, er hatte aber auch keine ruhigeren Tage als seine Vor¬ fahrer, da die Räubereien und Mordscenen eher zu als ab¬ nahmen. Dazu kam im Jahre 1471 der Krieg mit Mathias Corvinus von Ungarn, der im Monat August Wien bela¬

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