Franz Xaver Schweickhardt

206 wider den Herzog, beide fielen feindlich in Oesterreich ein, plünderten zwischen Weitra und Krems, verheerten meh¬ rere Stiftsbesitzungen, wobei die göttweihischen Pfarren an dem nördlichen Ufer der Donau ungemein litten. Dazu kam, daß das Stift, als Oesterreich von den fremden Heeren über¬ zogen, und Herzog Friedrich in die Acht erklärt wurde kaum zu leistende Abgaben und Lasten zu tragen hatte. So fügten auch die Sonne verdunkelnde Heischreckenschwärme dem ganzen Lande großen Schaden zu. Bis zum Jahre 1245 trug Hartwich die Würde eines Abtes, und wurde in die¬ sein Jahre aus unbekannten Ursachen, seiner Würde entsetzt. XIV. Heinrich III. von Ratostorf. Als dieser zum Abte erhoben ward, verlor Herzog Fried¬ rich der Streitbare, der letzte Sprosse der erlauchten Babenberger, in der Schlacht an der Leitha bei Wie¬ ner=Neustadt das Leben. War bisher schon Elend genug, um wie viel mehr wuchs nicht die Verwirrung, da Oesterreich nun keinen Herrn hatte, und dessen Tod eine lange Reihe von Kriegen veranlaßte. Erst als Ottokar von Böhmen Herrscher in Oesterreich wurde, hörten die vielen Einfälle der Ungarn und Böhmen auf, und es kehrte mehr Ordnung in das Land zurück. Ueberhaupt darf das erste Decennium, als Ottokar in Oesterreich regierte, zu den glücklichen gerech¬ net werden, und allerdings hat Oesterreich und Wien diesem König sehr viel zu verdanken. Durch neun Jahre trug Abt Heinrich III. seine Würde unter vielem Kummer, bis er im Jahre 1256 zur seligen Ruhe hinüberschlummerte. XV. H elmwich. Dieser wurde schon im Jahre 1254 Abt von Gött¬

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