Franz Xaver Schweickhardt

205 IX. Chunradus. Zur Zeit, als Chunrad die äbtliche Würde erhielt, waren die Aebte von Göttweih noch nicht exemt, und daher von der Reise nach Rom um die Bestätigung ausgenommen. Nachdem der Sitz eines Abtes erledigt war, erhielt solchen Chunrad, und zu einer Zeit in der die Streitigkeiten in Deutschland unter den Bewerbern um die Kaiserkrone, näm¬ lich Philpp und Otto von Wittelsbach, ein Sohn Heinrich des Löwen von, Baiern, fortdauerten, bis dieser erstere zu Bamberg im Jahre 1208, ermordet wurde, welchem blutigen Ausgang der Abt jedoch nicht erlebte, da er nur zwei Jahre dem Srifte vorstand und im Jahre 1202 verstarb. X. Wezelinus. Gleich nach dem Tode Chunradus, wurde Wezelinus zum Abte erwählt, und erlebte in den 29 Jahren, während welchen er dem Stifte vorstand, „viele Ereignisse. Er war anwesend, als sich Herzog Leopold VII. das Schwert feier¬ lichst umgürten ließ, er sah dessen kluges Betragen nach dem Tode Kaiser Heinrichs VI., sah, daß er zur Partei Orto's übertrat, bis dann Friedrich II. die Kaiserkrone erhielt. Wenn auch Wezelinus nicht den Kreuzzug mit dem Herzo¬ ge gegen die Ungläubigen in Spanien mitmachte, so leistete er doch beträchtliche Beiträge zu demselben. Herzog Leopold stand übrigens im großen Ansehen bei dem Kaiser, und beglei¬ rete ihn auf mehreren Reisen. — Am 27. März 1210 er¬ eignete sich eine große Ueberschwemmung, bei welcher die Do¬ nau austrat, und die Stiftsgründe um Mautern verwüstete

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