Franz Xaver Schweickhardt

202 VI. Friedrich l. Dieser wurde Wernherus Nachfolger als Abt, allein er verwaltete das Stift nur durch zwei Jahre, und ging schon im Jahre 1156 in ein besseres Leben über. Außer, daß Fried¬ rich zu den italienischen Feldzügen Beiträge leisten mußte, ist wenig sonst von ihm bekannt. VII. J ohann l. Johann wurde im nämlichen Jahre noch zum Abte er¬ hoben. Von ihm ist zuerst bekannt, daß er im Jahre 1161 das göttweihische Landgut Algersdorf in Steiermark für Reinfeld an der Gölsen mit allen Grundstücken, der Pfarre St. Veit und Hainfeld an den Markgrafen von Steyer, Ottokar V. vertauschte, wovon die Urkunde Herzog Heinrich Jasomirgott bestätigte, gleichwie auch die Schenkung, welche vorher Leopold der Starke von Steyer dem Stifte gemacht, als er demselben eine Hube zu Ratzersdorf an der Traisen mit einem Bauernhause zum Ge¬ schenke für das Seelenheil seines Vaters, Ottokar IV., ge¬ bracht hatte. Abt Johann war von Admont hierher postu¬ liet worden, und würde für das Stift viel Gutes gethan ha¬ ben, wenn er in ruhigeren Zeiten gelebt hätte, denn schon war die Spannung zwischen Papst Hadrian IV. und Kai¬ ser Friedrich I. auf das Höchste gestiegen, und sicherlich wärde eine neue Trennung im deutschen Reich und der Bann¬ stiahl über den Kaiser erfolgt seyn, wäre nicht Hadrian gestor¬ ben. Als sich der Kaiser bei der nächsten Papstenwahl für Vie¬ tor III. und wider Alexander III. erklärte, und nach dem schnell erfolgten Tode Victors den Pascal III. auf den

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