Franz Xaver Schweickhardt

199 die auch dem Kloster das Gut Ranna (jetzt Brandhof) schenkte. Das Ronnenkloster war Anfangs im schmalen St. Blasienthale erbaut, allwo es die Kirche zu St. Blasien zum Gebrauche hatte; späterhin wurde es auch jetzt, unbekannten Ursachen wegen, auf den Berg versetzt, und führte von seiner Capelle den Namen: St. Magdalena. Hier verblieb es bis zu dem Jahre 1556, wo auf Befehl Ferdinands I., um dem in Verfall gerathenen Stifte aufzuhelfen, die Nonnen, sieben an der Zahl, in das jetzt nicht mehr bestehende Frau¬ enkloster St. Bernhard in der Gegend von Horn, auswan¬ derten. Auch Abt Nanzo lebte noch in jenen unseligen Zeiten, als Kaiser Heinrich IV. und Papst Gregor VII. in Zer¬ würfnissen befangen waren. — Bei dem Markgrafen Leo¬ pold dem Schönen stand er in besonderen Gnaden, wie auch nachher bei Leopold IV., den Heiligen, welcher äberhaupt ein besonderer Freund des Benedictinerordens ge¬ wesen war. Markgraf Heinrich bestätigte ihm die Schen¬ kung eines Landgutes zu Stinchinbrunnen (Stinken¬ brunn im V. O. M. B.). Dieses Landgut, aus vier Huben und 23 Unterthanen bestehend, übergab ein gewisser Ezilo von Putine (Pütten), zum Seelenheile Chazelins, seiner Gemahlin Heiza, eines sichern Berthold und des¬ sen Ehegattin Sprinza der Kirche zu Göttweih unter Vermittelung Ottokars von Steyer. — Auch machte der Abt mit dem Bischofe Ulrich von Passau den Tausch mit einem Acker zu Hundsheim bei Mautern, für einen andern in der Umgegend. Durch volle 31 Jahre hatte Ranzo die Zügel der Regierung des Stiftes Göttweih mit kräftiger Hand, Klugheit und Umsicht geführt, und starb alt an Jahren, reich an Verdiensten, im Jahre 1125.

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