Franz Xaver Schweickhardt

195 gleicher Zeit mit Benedictinermönchen besetzt wurden. Ueber die Gründung Göttweih's finden sich verschiedene Ueberlie¬ ferungen, Sagen und Legenden, nach welchen drei arme Stu¬ denten, um ihre Studien fortzusetzen, nach Paris reisten, sich, nach langwieriger Reise ermüdend., am Fuße des Gött¬ weiherberges niederließen und das Gelübde machten, Klöster zu stiften, wenn sie nach der Zeit zu Bisthümern gelangen sollten. Ihr Wunsch ging in der Folge in Erfüllung, und so entstand das Kloster Göttweih durch den Bischof Altmann; Adalbert, Bischof von Würzburg, stiftete Lambach und Conrad, Bischof von Salzburg, das Klester Admont.*) Altmann wurde von adeligen Aeltern geboren, ward zu Paderborn zum Priester geweiht, und daselbst Domherr, nachher Propst zu Nachen, des Kaiser Heinrichs III. und der Kaiserin Agnes Beichtvater und zuletzt Bischof von Passau. Bei der ärgerlichen Streitigkeit zwischen dem Papste Gregor VII. und Kaiser Heinrich IV., erklärte sich Altmann ge¬ gen den Kaiser, und mit unbeugsamer Anhänglichkeit für den Papst Gregor, wozu er auch den Markgrafen Leopold den Schönen, von Oesterreich, stimmte. Dieserwegen wurde er von seinem bischöflichen Sitze von Passau vertrieben, floh in das Land- unter der Ens, wo er auch Schutz und die ausgezeich¬ netste Aufnahme fand, und welches ihm, der kirchlichen Ein¬ richtungen wegen, ungemein viel verdankte. Durch reiche Spenden und Hülfe jeder Art, ward er in dem von feindli¬ cher Verheerung und Mißwachs schwer heimgesuchten Oester¬ reich, von dem Volke gleichsam als Retter verehrt. Im Städt¬ *) Die Reihe der Aebte von Göttweih haben wir aus der kurz gefaßten Geschichte des Stiftes Göttweih von dem hochw. Herrn Aemilian Janitsch, dann dem gedruckten Cataloge, der Geschichte der Klöster und Stifter, andern Ge¬ schichtswerken, und aus Manuscripten der hohen n. ö. Her¬ ren Stände zusammen getragen. 13*

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