Franz Xaver Schweickhardt

185 bei Ardagger, welches anderthalb Stunden von Amstetten ant¬ fernt liegt, über die Donau zurück nach Grein, woher sie gekommen waren. Am Frohnleichnamtage kam das ganze säch¬ sische Corps unter dem Commando des Generals Bernadotte hier an, und es wurden, aus Rache wegen des nächtlichen Ueber¬ falles, 24 um Amstetten liegende Bauernhöfe der Pfarre Amstetten angezündet; Amstetten selbst aber blieb, trotz der fürchterlichsten Drohungen, dennoch verschont. Der Markt Amstetten besitzt übrigens mehrere kaiserli¬ che Privilegien an Richter und Rath zu Amstetten. Das erste ist von Kaiser Leopold l. vom Jahre 1702 und bestätigt alle damals bestehenden Rechte und Freiheiten im Allgemeinen, insbesandere den Burgfrieden, eine salva Quardia, alle in Ausübung bestehenden Jahr= und Wochenmärkte 2c. Die meisten der früheren Privilegien sind in Folge einer verheeren¬ den Feuersbrunst zu Grunde gegangen. (Nach den gütevoll erhaltenen Auskünften des löblichen Magistrats in Amstetten.) Amstetten gehört unter die ältesten Orte in Oesterreich unter der Ens, welche schon zu Zeiten Kaiser Karl des Gre¬ ßen zu Ende des VIII. Jahrhunderts bestanden, gleich wie das nahe Ardagger. Als solches nach zweihundert Jahren von den Avaren verlassen wurde, blieb Amstetten bis zum Jahre 1276 ein Dorf, zu welcher Zeit Kaiser Rudolf I. von Habsburg dem Bischof Peter von Passau die Erlaubniß ertheilte, einige seinem Stifte zugehörige Orte in Oesterreich, nämlich St. Pölten, Efferding und Amstetten mit Gräben und Mauern umgeben zu dürfen. Wir entnehmen zu¬ gleich aus dieser Urkunde, daß der Ort ein Eigenthum des Bisthums Passau war; gegenwärtig aber ist solcher ein freiee Markt. Von Zeiten hat es auch ein adeliges schle „ Amstetten gegeben, die bis in das XVII. hehu Ambstetter zu Haimberg, Grab¬

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