Franz Xaver Schweickhardt

161 führenden Reichsstraße; sie sind beide mit einem Stockwerke versehen, und an der vordern Seite des alten Rathhauses welches gegenwärtig von dem Syndicus des Magistrats be¬ wohnt wird, ist ein ziemlich hoher, mit einer Uhr und einer Glocke, dann einer weißen Blechkuppel gezierter Thurm ange¬ baut. In dem neuen Rathhause ist die Magistrats=Kanzlei, die Wohnungen des Actuars, Gerichtsdieners und die Arreste. Diese. Gebäude sind in dem gewöhnlichen Style von Privat¬ häusern erbaut, und bieten durchaus nichts Merkwürdiges dar. Die übrigen bemerkenswerthen Gebäude sind die Kirche, das Posthaus, der Pfarrhof, einige niedlich gebaute und wohleingerichtete Gasthäuser, worunter der goldene Löwe das besuchteste ist, zwei gutbestellte Waarenhandlungen, ein Brauhaus und eine Mauth. — Die Häuser im Markte sind fast sämmtlich ein Stockwerk hoch, und mit Schindeln, eines darunter aber mit Eisenblech gedeckt. Die Pfarrkirche, der Sitz des Ipser=Decanates, liegt zur Linken der Straße, im Rücken der Häuser, so zwar, daß außer der hohen Blechkuppel des Thurmes im Markte nichts von derselben zu sehen ist; sie wird von einer Mauer von zwei eisernen Gitterthoren geschlossen, sammt den ein Stockwerk enthaltenden Pfarrhof umfangen, und vor dem Eingange der Kirche steht das Schulhaus. Dieses Gottes¬ haus ist zu Ehren des heiligen Stephan geweiht, im go¬ thischen Style aufgeführt, inwendig mit Gurtenwölbungen versehen, und mit Sandsteinen gepflastert, und enthält einen mit verzierenden Eisenblech eingedeckten Thurm mit dreibau¬ chiger Kuppel, dann einen Blitzableiter. Die Länge sammt Thurm beträgt 20 und die Breite 10 Klafter. Das Innere bildet ein Haupt= und zwei Nebenschiffe, in denen sich zwei Seitenaltäre befinden. Der Hochaltar, ganz jenen der Domkirche in Wien ähnlich, nur im verjüngten Maßstab, ist von Holz, die Säulen sind schwarz, und die Capitäler, so wie

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