Franz Xaver Schweickhardt

180 Conscriptionsobrigkeit ist Amsteiten, welches auch mit Sei¬ senegg die hierorts behausten Unterthanen und Grundholden besitzt. Der hiesige Bezirk gehört zum Werbkreise des 49. Linien=Infanterie=Regiments. Hier befinden sich in 158 Familien, 279 männliche, 338 weibliche Personen und 110 schulfähige Kinder; der Viehstand besteht in 68 Pferden, 4 Ochsen, 90 Kühen und 100 Schweinen. Die hiesigen Einwohner bestehen meist aus Gewerbs¬ leuten aller Art, unter welchen nur wenige sich vom Feldbau und etwas Viehzucht ernähren, daher sie denn auch außer den Hausgärten, und den zu den Häusern gehörigen kleinen Kraut¬ äckern, sonst keine Grundbestiftung besitzen. Die Handwerker sind übrigens mit den Absatz ihrer Produkte auf den Ort und die Umgebung beschränkt. Der Markt Amstetten ist ein überaus belebter und freundlicher Ort, an der Linzer=Poststraße zwischen Blinden¬ markt und Oed gelegen und bildet, wie schon erwähnt, zu¬ gleich eine Poststation. Seine Lage ist ganz frei, gegenwärtig ohne Mauern, und eben zu beiden Seiten der Straße und dem linken Ufer der Ips, welche denselben südlich umfließt, und zwei Mühlwerke betreibt. Er besteht in einer Hauptstraße, von der links in der Mitte des Marktes beim aalten Rath¬ hause die Waidhofner=Commerzialstraße abführt, und in eini¬ gen Nebengässen. Die Hauptgasse bildet in der Mitte, wo die Häuser von der Straße in Form eines Halbkreises etwas entfernter stehen, einen Platz, der mit einem Brunnen und der Marktsäule (auch als Pranger zu betrachten) geziert ist, auf welcher ein aus Stein gehauener, mit eiserner Rüstung angethanener Ritter steht. Die beiden, dem Kammeramte des Magistrats gehörigen Gebäude, unter dem Namen des alten und neuen Rathhauses, befinden sich in der Mitte des Marktes, einander gerade gegenüber, an der hier durch¬

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