Franz Xaver Schweickhardt

161 Der Ort ist nach St. Valentin eingepfarrt und einge¬ schult. Das Landgericht, die Orts= und Conscriptionsobrigkeit ist die Herrschaft Burg Ens. Grundherrschaften gibt es mehrere, welche die hierorts behausten Unterthanen besitzen, als: Burg Ens, Ensegg, Dechantei Ens, Erla, Schiffzechamt Ens, Sa¬ laberg und Ardagger. Der Werbkreis gehört zum Linien=In¬ fanterie=Regiment Nr. 49. Hier befinden sich 44 Familien, 92 männliche, 107 weibliche Personen und 31 schulfähige Kinder,; der Vieh¬ stand zählt 31 Pferde, 8 Ochsen, 112 Kühe, 127 Schafe und 94 Schweine. Die hiesigen Einwohner sind Landbauern mit einer gu¬ ten Grundbestiftung, unter welchen sich mehrere Handwerker befinden. Sie beschäftigen sich mir dem Ackerbau der vier Haupt¬ Körnergattungen, wozu ertragsfähige Gründe vorhanden sind, haben auch eine Obstpflege in ihren Hausgärten, und treiben eine gute Viehzucht mit Anwendung der Stallfutterung. Das Dorf Rems liegt rechts an der Linzer=Poststraße, zwischen Erla und Ensdorf, drei Viertelstunden von Ens ent¬ fernt. Der Ort hat einige unregelmäßige Gässen, deren meist nur in niedrigen Erdgeschossen bestehende Häuser mit Stroh gedeckt, und mit eingeplankten Gärten umgeben sind. In der Mitte des Dorfes steht die Kirche, der heiligen Magdalena geweiht, welche eine Filiale der Pfarre St. Valentin ist, und in welcher öfters im Jahre Gottesdienst gehalten wird. Sie ist nicht groß, aber von altgothischem Baustyl, und scheint noch älter als die Pfarrkirche zu seyn. Rems galt als ein Amt, und als ein solches hatten es im Jahre 1550 die Erben des Johann Unterholzer im Besitze; im Jahre 1561 war Georg Ginger Eigen¬ thümer davon. 11

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