Franz Xaver Schweickhardt

136 Aigenfließen liegt westlich gegen der Grenze von Ober¬ österreich, drei Viertelstunden vom Pfarrorte Ernsthofen. — Klima und Wasser sind gut; die Jagd, ein Eigenthum der Herrschaft Ensegg, liefert Hasen und Rebhühner. Altenhofen. Ein Dorf von 38 Häusern, wovon Strengberg die nächste Poststation ist. Zur Kirche und Schule gehört dasselbe nach St. Valen¬ tin. Das Landgericht, die Orts= und Conscriptionsobrigkeit ist Burg Ens; Grunddominien sind Burg Ens, Perwarth, Ens¬ egg, Erla, Ardagger und Dechantei Ens. Der hiesige Bezirk gehört zum Werbkreise des 49. Linien=Infanterie=Regiments. Hier befinden sich 61 Familien, 111 männliche, 157 weib¬ liche Personen und 40 schulfähige Kinder; der Viehstand zählt 45 Pferde, 2 Ochsen, 129 Kühe und 70 Schafe. Die Einwohner sind Landbauern, unter welchen sich die nöthigsten Handwerker befinden, Ihre Grundbestiftung ist ziemlich bedeutend, und die Gründe sind ertragsfähig. Ge¬ baut werden Weizen, Gerste, Hafer, Rocken und Hauf. Obst erhalten sie von ihren Hausgärten, und die Viehzucht, welche hier vortrefflich ist, wird mit Stallfutterung betrieben. Altenhofen, dessen Name auf einen alten Hof hindeu¬ tet, liegt nur eine Viertelstunde vom Pfarrorte St. Valen¬ tin entfernt, an der Haupt=Poststraße, in einer sehr angeneh¬ men und gesunden Gegend mit vortrefflichem Wasser. Vor Alters war hier auf dem Berge ein festes Schloß, welches gegenwärtig aber ganz verödet ist. Man kennt die Er¬ bauer und ersten Besitzer nicht; erst eim Jahre 1562 besaß das Amt Altenhofen Georg Gienger, und im Jahre 1590 der Ritter Nemrod Kollnpöckh. Uebrigens ist es außer allem Zweifel, daß der Ort von sehr hohem Alter ist.

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