Franz Xaver Schweickhardt

121 Ortschaften Hinterberg und Weichselgarten. Die hiesige Gegend ist schön, da das ebene Land mit anmuthigen Hügeln begrenzt wird. Es herrscht hier reine gesunde Luft und gutes Wasser. An der Ens steht die sogenannte Kunstmühle, und die Fi¬ scherei darin, in Weißsischen bestehend, so wie die Jagdbar¬ keit, Rehe, Hasen und Rebhühner liefernd, gehört der Herr¬ schaft Steyer. Bemerkenswerthe Gegenstände gibt es hier sonst keine, als das herrschaftliche Schloß, welches in früheren Jahr¬ hunderten nach einer uns vorliegenden alten Abbildung, mit einem Haupt= und vier Eckthürmen, dann mehreren runden Thürmen an der Mauer und einem Wassergraben mit Aufzugbrücke ver¬ sehen war. Die ganz alterthümliche Bauart, mit gemalten Wappen von Außen geschmückt, geht aus dieser Abbildung deutlich hervor. Wie alt das Gut Ramingdorf ist, welches den Na¬ men vom Ramingbache erhalten haben dürfte, wissen wir nicht, da die Besitzer davon erst nach der Hälfte des XVI. Jahrhunderts bekannt werden. Nach dem ständischen Gülten¬ buche erscheint zuerst im Jahre 1567 Wolfgang Händel als Besitzer, durch Kauf von dem Vormund Tobias Weiß, der Reinprechtischen Kinder; im Jahre 1595 dessen Sohn Berchtold; im Jahre 1625 dessen Bruder Wolfgang, durch Erbschaft; in demselben Jahre dessen Sohn Wolf Hein¬ rich; im Jahre 1656 dessen Sohn Wolf Maximilianz im Jahre 1680 dessen Sohn Johann Wolf Ferdinand; im Jahre 1720 dessen Sohn Wolf Ferdinand; im Jahre 1763 dessen Bruder Franz Leopold Händel, durch Erb¬ schaft; im Jahre 1766 die Unterthanen zu Raming¬ dorf, als Vermächtniß des Vorigen; im Jahre 1769 Joa¬ chim Ferdinand Mechtl von Engelsberg, durch Kauf von den Vorigen; im Jahre 1793 Franz Adam Maurer von Kronegg, kaufweise; im Jahre 1795 dessen Gemahlin

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2