Franz Xaver Schweickhardt

9 wobei die Stallfutterung in Anwendung steht. Die Gründe gehören zur mittleren Classe, und werden mit den gewöhnli¬ chen Körnerfrüchten bebaut. Dieses Kirchdorf, welches östlich nahe bei Goldegg und Watzelsdorf ziemlich erhaben gelegen, und von der Linzer Poststraße aus, und in weiter Ferne noch sichtbar ist, besteht nur in wenigen, größtentheils mit Stroh gedeckten Häusern, die rückwärts der Kirche etwas tiefer zerstreut an einem sanf¬ ten Abhange situirt sind. Im Rücken des Dorfes zieht sich ein kleines, aber höchst freundliches Thal, gegen, das eine Vier¬ telstunde entfernte Pultendorf hin, in welchem eine laut klap¬ pernde Mühle steht, die durch den kleinen Kremitzbach betrieben wird, und nebst welcher auch mehrere zu Neidling nummerirte Häuser daselbst stehen. Die Gegend, so wie die Aussicht über die Gesilde bis zur Straße, die eine Stunde entfernt liegt, ist höchst angenehm und überraschend, zumal die hiesige Lage höher als die vom Schlosse Goldegg ist. Die Kirche, der Pfarrhof und die Schule liegen auf einer Anhöhe, südlich vom Dorfe; erstere den Feiligen Aposteln Peter und Paul geweiht, ist klein und ganz im Geschmacke der gothischen Baukunst des XIV. Jahrhunderts aufgeführt, sammt dem an der Westseite sich erhebenden kleinen nur 12 Klafter hohen Thurm mit Uhr und drei Glocken, der mit niedlicher Steinmetzarbeit, wie die Außenpfeiler geziert, aber leider! manches schon, aus der Bindung gelöst, herabge¬ fallen ist. Das Innere durchaus gothisch gewölbt, hell und freundlich, enthält einen ziemlich großen Hochaltar von Holz und reichlich vergoldet, nebst einem großen Oelgemählde, die beiden Kirchenpatrone vorstellend, und zwei Seitenal täre, die der heiligen Jungfrau Maria und dem heiligen Florian geweiht sind. An der innern linken Seitenwand ist ein Denkmal aus rothen Marmor. Der Hintergrund, mit Jern“ salem auf demselben, stellt das Zeichen unserer Erlösung dars

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