Franz Xaver Schweickhardt

102 Glinzing. Eine Rotte von 11 Hausern, woron Stadt Steyer die nachstgelegene Poststation ist. Diese gehort zur Pfarre Haidershofen und zür Schule nach Hagling. Das Landgericht wird durch die Herrschaft Salaberg ausgeübt; Ortsobrigkeit ist Dorf an der Ens und Conscriptionsherrschaft Gleink. Als Grunddominien sind be¬ zeichnet: Tröstelberg und Garsten, die Pfarre Waldneukirchen und das Truentenstift Steyer. Der hiesige Bezirk gehört zum Werbkreise des 49. Linien=Infanterie=Regiments. Es leben in 12 Familien 20 männliche, 23 weibliche Personen und 4 schulfähige Kinder; diese haben einen Vieh¬ stand von 4 Pferden, 2 Ochsen, 23 Kühen, 6 Schafen und 12 Schweinen. Die Einwohner sind Landbauern, ihre Grundbestiftung ist mittelmäßig und als Handwerker haben sie blos einen Schuhmacher unter sich. Sie ernähren sich vom Feldbau, der aber nur Korn und Hafer, dann ein wenig Weizen liefert. Von dem Obste wird wenig Most erzeugt, und selbst die Viehzucht, mit Anwendung der Stallfutterung, ist nicht stär¬ ker, als es der Hausbedarf erheischt. Die Rotte Glinzing liegt ganz flach in zerstreuten Häusern, in einer sehr angenehmen Gegend, die eine lieb¬ liche Aussicht gewährt, wobei Kerschbaum und Landsiedel die nachbarlichen Ortschaften sind, dagegen der Pfarrort Hai¬ dershofen anderthalb Stunden entfernt liegt. Hier fließt der kleine Erlabach vorüber, an welchem die sogenannte Jö¬ chermühle von zwei Mahlgängen steht. — Gesunde reine Luft und gutes Trinkwasser sind Vorzüge dieser Landschaft. Der Jagdnutzen „gehört größtentheils dem Dominium Be¬ stenthal, der kleinere Theil aber nach Rohrbach, und besteht in Rehen, Füchsen, Hasen, Rebhühnern und Wildenten.

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