Für Österreichs Freiheit und Recht

Solide und gesunde Staafsfinanzen Daß auch auf staatsfinanziellem Gebiet trotz der besonders schwie¬ wie bereits er¬ rigen Lage Österreichs, hauptsächlich verursacht — wahnt — durch die Geschehnisse des letzten Jahres, aller gegen¬ teiligen Behauptung jener Kreise entgegen, die fortgesetzt auf Zusammenbruch spekulieren und kein Mittel scheuen, um im Wege unterirdischer Propaganda gegen den Staat zu schüren, eine solide und gesunde Entwicklung das Bild des letzten Halbjahres beherrscht, dafür zeugen in aller nur wünschenswerten Deutlichkeit die drei nachfolgenden Ver¬ gleichsziffern: Die Bankrate hat am 1. Dezember 1934 4½ Prozent betragen, sie ist heute auf 4 Prozent gesenkt. Der Spar¬ einlagenstand hat am 1. Dezember 1934 2131 Millionen Schilling betragen, am 1. Mai 2267 Millionen Schilling. Die Spar¬ einlagen sind somit um 136 Millionen Schilling gestiegen. Der Kursindex der festverzinslichen Wertpapiere an der Wiener Börse betrug im Dezember 1934 108, im Mai 1935 112, er erhöhte sich somit um 4 Punkte. Arbeitsanleihe schafft Brot Hier sei auch der Arbeitsanleihe gedacht, die bekanntlich in den letzten Tagen zur Zeichnung aufliegt. Wohl in allen Staaten hat in den letzten Jahren die öffentliche Hand durch Einschaltung des Staats¬ kredits getrachtet, das flüssige Kapital zur produktiven Verwendung zu bringen. Seit dem Jahr 1933 bemühten wir uns, unseren wirtschaft¬ lichen Kräften entsprechend, durch öffentliche Aufträge auf den hiefür geeigneten Gebieten die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Für einen Teil des Arbeitsaufwandes 1933 sowie für das Jahr 1934 wurden die Mittel bekanntlich im Wege der Trefferanleihe beschafft. Im laufenden Jahr hat der Bund eine langfristige Anleihe zur öffentlichen Zeichnung aufgelegt, die uns einen Ertrag von rund 155 Millionen Schilling bringen soll. Daß die Staatsfeinde, wie seinerzeit die Trefferanleihe, so auch diese Arbeitsanleihe des Jahres 1935, mit den längst abgebrauchten und im Laufe der Zeit durch die Tatsachen wiederholt ad absurdum geführten Behauptungen und Argumenten zu bekämpfen suchen, ist mit Rücksicht auf den besonderen Widmungscharakter dieser Anleihe ebenso bezeichnend, wie die absolute Wirkungslosigkeit des Kampfes gegen die Anleihe ein erfreuliches Zeichen gesunder Einsicht und Urteilskraft darstellt. (Stürmischer Beifall und Händeklatschen.) Das günstige Ergebnis der Zeichnungen ent¬ spricht unserer Erwartung. Im übrigen ist der staats¬ finanzielle Erfolg der Anleihe bekanntlich schon durch die Garantie der Kreditinstitute gesichert. Die Anleihe soll ein Markstein sein auf dem Wege des Aufstieges unserer Volkswirt¬ schaft; sie soll vom Vertrauen der osterreichischen Bevölkerung in die österreichische Staatsführung und in den Aufstieg unseres Landes zeugen. 8

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