Schubert in Steyr

Lidühild: Thc;m. Sh'yr SCHUBERT IN STEYR Von Otto E ri c h D e ut sc h Unter den Meistern der Musik, von denen so viele in Wien gelebt haben, w,u· nur Schubert auch dort geboren, wenn man von Johann Sfraull , dem Gröfüen seines heiteren Reid1es, absehen will. Und weil Sdmbert, der freilich von miih– risdt-sd1les ischen l~ltern stammte, die Hauptstadt so selten verlassen hat, niemals aber seine Heimat (das nahe Ungarn gehörte ja dod1 dazu) , so hat m,rn den Einfluf! Oberösterreid1s im Leben Sdrnberts unlerscMii}t. Nid1 t gerade den land– sd1aftlid1en Ein0uf! ; denn daß die ve1·loren ge– gangene „Gasteiner ", d ie 182'5 eigentlid1 in Gmunden entstanden ist, eine Alpensinfoni e gewesen sei. ist katun anzunehmen. Wohl aber den geistigen Einlluf!. der vom S tifte Kr·ems– miinster und von den Linzer Jiinglingen. die dort erzogen waren. bis in das Wieuer Stadl, konvikt und in di e Kre ise der Sdrnberlianel' re ichte, ja dort dauernd vorgeherrsdit hat. Dall di e meisten Freunde Sdrnberts, die diesen Namen wirklid1 verdienen, Ober·österreid1er waren, sagt nodt nid1 t alles. Aber der werkfätigste war Josef ,·. Spalm au;; Linz. di e geistig e inlluflr<'id1stcn Johann Mayrhofcr und Johann Mid1ael Yogi aus Steyr. Selbst Franz v. Sd1obcr, der zufällig in Sc11weden geborene Osterreid1er, hat zuerst in Kremsmi inster studi ert, wo die Ve reinigung idea– listisd1er Jiinglinge entstand, aus der djc Wiener Sdrnbertrunde hervorging. Sdmbert selbst hat 18 19, 1823 und 1825 etwa 25 Wod1en in Ober– öste rre id1 verbrad1t, mehr als in Steiermark oder Salzburg und fast so viel wi e in Ungarn ; davon aber· etwa 14 Wod1en in Steyr·. also mein· als d ie HiilJte j enes halben Jahres. Das bedeutete in seinem kurzen Le ben sd1on üuf!erlid1 vi el. Aber es wru·en aud1 frohe Wod1en, meist der Erholung gewidmet und von der herzlid1en F reundschaft mehrerer FamiJien besonnt. Sdmbert wohnte tun J819 in Wie n bei Johann May rhofer, dem sthwerbliitigen Lyriker, der im 8iid1errcvisionsamte be~d1äftigt war. Ein anderer Freund aus Stey r. der Konviktsgenosse AJbeJ'! S tadl er, der u. a. den Opcmtext „Feruando" fiir Sd1ubert gesdni eben hat, war damals sdion beim Kreisamt seiner Heimatstadt angestellt. Hofopern– ~iingcr JoliaJ1n Midiael Yogi aber. de r· an Jahren 29

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