- 5 - Steyrfluss An der Steyr war einerseits eine intensive Holztrift aber auch Flößerei mit kleinen Flößen üblich. Durch Holzrechen wurde die Steyr in einzelne Abschnitte getrennt, jeweils einer der etwa 6 Triftberechtigten hatte dann diesen Abschnitt für einen kurzen Zeitraum zu seiner exklusiven Nutzung frei. Nach der Räumung und dem Weitertransport in den nächsten Abschnitt war der nächste Berechtigte am Zuge. Das Kraftwerk Steyrdurchbruch hatte zwar eine Triftrutsche aber keine Floßgasse. Im unteren Bereich etwa ab Grünburg standen zahlreiche Sägewerke, (z.B. Redermühle), ab diesem Bereich wurden die bereits geschnittenen Bretter auch in kleinen Flößen weitertransportiert. In diese Untersuchung wurde der Bereich Steyrfluss nicht aufgenommen. Technische Daten der Flößerei Die Enns und die Salza hatten im Bereich der Flößereistrecken keine einzige Wehrstelle, es konnten daher Flöße aus langen Stämmen gebaut werden. Auf anderen Flüssen wie Traun oder Alm konnten wegen der plötzlichen Gefällsänderung an den Wehren nur kürzere Holzstämme bei den Flößen verwendet werden. Auf der Salza wurde z.B. bei einer Probefahrt 1901 ein Floß mit 3,5 m Breite und 12 m Länge verwendet. Die routinemäßig eingesetzten Flöße waren vermutlich etwas größer. Mehrere Salzaflöße wurden vor allem in Weißenbach zu Ennsflößen neu gebunden, diese waren mindestens doppelt so groß. Das Binden eines Floßes dauerte nur etwa 3 Stunden. In Berichten um 1900 wird die mittlere Floßgröße mit 15 Tonnen, das entspricht etwa 30 m³ (Festmeter), angegeben. Die Ennsflöße wurden vor allem im Hafen Au bei Mauthausen zu wesentlich größeren Donauflößen umgebunden. Die meisten Fahrten wurden ausgehend von der oberen Enns (Hieflau, Großreifling, Weißenbach) durchgeführt. In Steyr wurden die Flöße oft einer anderen Mannschaft übergeben. Die Flößer fuhren mit dem Zug wieder flussaufwärts. Von der Stadt Steyr fuhren die Flöße mit neuer Mannschaft bis zur Mündung der Enns in die Donau und dann noch eine kurze Strecke in der Donau bis zum Hafen Au. Dieser lag 4,4 km flussab der Ennsmündung am linken Ufer. Hier erfolgte das Umbinden zu oft riesigen Donauflößen. Auf der Salza wurde mit zusätzlicher Wasserabgabe aus der Prescenyklause gefahren. Der durch die Sperre gebildete Stausee speicherte rund 650 000 m³ Wasser. Wenn die Klause "geschlagen" wurde, konnten zusätzlich etwa 30 m³/sec abgegeben werden. Da die Flöße in der Mitte des Flusses wesentlich schneller als die mittlere Geschwindigkeit des Wasserschwalles unterwegs waren, begann die Floßfahrt erst ½ bis 1 Stunde nach dem Schwall, aber bereits nach kurzer Zeit hatten die Flöße das Schwallwasser erreicht. In Palfau wurde nochmals ½ bis 1 Stunde gewartet und dann die Fahrt bis zur Mündung in die Enns fortgesetzt. Die reine Fahrzeit auf der Salza bis nach Weißenbach an der Enns dauerte etwa 6 Stunden. Zu Spitzenzeiten wurden etwa 10 Flöße pro Tag auf der Salza abgefertigt. In Weißenbach an der Enns wurden dann die Flöße neu gebunden, die Weiterfahrt nach Steyr dauerte etwa 6 bis 8 Stunden. Von Steyr bis zur Mündung in die Donau musste mit etwa 4 Stunden gerechnet werden.
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