Unfälle im Rahmen der Flößerei auf der Enns und Salza im Zeitraum 1880 - 1940

- 8 - Ennsmühle, die ohne Aufstau nur vom stark strömenden Wasser in diesem Schwall angetrieben wurde (Ennskm. 42,9 bzw. 41,75) Floßhafen Steyr, Brücke Steyr: In Steyr war direkt im Stadtbereich ein Floßhafen am linken Ufer. Da unmittelbar danach die Brücke bei der Mündung des Steyrflusses lag, gab es immer wieder Probleme bei der Brückendurchfahrt. Eine weitere Floßlände war bei einer Insel am rechten Ufer, etwa 800 m flussab von der Mündung der Steyr. Im alten Kataster 1826 wurde sie als Holzhändlerau bezeichnet, jetzt trägt sie den Namen Rederinsel - nach dem Holzverleger Reder (Ennskm. 31,4 bzw. 30,0). Andere Unfälle In den Matriken sind natürlich auch andere Unfälle vermerkt, hier eine Auswahl: Faltbootfahrer Es wurden 14 Faltbootunfälle mit 14 Toten dokumentiert. Ab etwa 1920 wurde Faltbootfahren ein Volkssport und erreichte Anfang der Dreißigerjahre seinen Höhepunkt. 1932 wurde ein abendfüllender Film - "Die Wasserteufel von Hieflau" - über Faltbootabenteuer an der Enns gedreht. Es gab aber auch viele Unfälle. Obwohl davon auszugehen ist, dass jeder Faltbootfahrer schwimmen konnte, hatten viele in der reißenden Enns keine Chance sich zu retten. Schwimmer Aus den untersuchten Quellen ergibt sich folgendes Bild: Es ertranken eine große Anzahl von Menschen. Kinder, die am Wasser spielten, wurden oft Opfer, viele auch in kleinen Bächen. Auch stürzten immer wieder Personen in den Fluss, etwa nach Gasthausbesuchen. Oft gab es auch Unfälle bei Holzarbeiten in Ufernähe. Häufig wird von Selbstmördern berichtet. Nur wenige Personen sind bei Badeunfällen gestorben. Gelegenheiten das Schwimmen zu erlernen, gibt es im Ennstal nur wenige. Es gibt praktisch keine Seen, der Fluß war ein reißendes Wildwasser. Die Landbevölkerung hatte überdies große Scheu, die Kleidung abzulegen. Vermutlich war einer der wenigen Anlässe Schwimmen zu lernen, der Militärdienst. Dass ein Großteil der Bevölkerung nicht schwimmen konnte zeigen zum Beispiel folgende Unfälle: 21.9.1899: Da die Brücke bei Altenmarkt vom Hochwasser weggerissen war, wurde ein Fährbetrieb mit einer Zille eingerichtet. Die Zille kippte und sämtliche 6 Personen ertranken. 12.10.1930 : Bei Losenstein unternahmen 7 Burschen eine Ausflugsfahrt mit einer Zille. Als sie kenterte, ertranken 5 Personen. Bei Floßunfällen wird in den zeitgenössischen Berichten immer wieder auch von

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