Schlossfest auf Schloss Lamberg 1994

Das Schloß Lemberg (Styraburg) Das auf einem Konglomeratfelsen vor der Steyr-Mündung thronende Schloß war bis ins 18. Jahrhundert eine wehrhafte Burg. Wahrscheinlich wurde sie nach Besiegung der Magyaren in der Lechfeldschlacht (955) zur Sicherung der Ostgrenze des Reiches erbaut. Urkundlich wird sie erstmals in einem Bericht über die vom Passauer Bischof um 985 durchgeführte Synode zu Mistelbach bei Wels erwähnt. Als ältester Teil der Styraburg, die nach 1278 in den Besitz der Habsburger gelangt war, mag wohl der Südwesttrakt mit dem wuchtigen Burgfried, im Volksmund „Römerturm" genannt, gelten. Dem im 15. Jahrhundert mehrmals verpfändeten landesfürstlichen Besitz wurden durch Belagerungen (1416, 1467) erhebliche Schäden zugefügt. Diese Zerstörungen ließ Johannes Beckenschlager, Erzbischof von Gran, der Burg und Herrschaft von Steyr von 1476 bis 1489 pfandweise innehatte, größtenteils beseitigen und in dem südwestlich vor der Burg gelegenen Gelände einen Hofgarten (heute Schloßpark) anlegen. Der kaiserliche Baumeister Hans Geyer nahm im Auftrage Kaiser Maximilians I. (1493 - 1519) an der Feste Umbauten vor (1508) und renovierte den Turm (1518). An die spätmittelalterliche Burg, die mit dem Hause Enge Nr. 16 durch einen unterirdischen Gang verbunden war, erinnern noch der gotische Torbogen am Fuß des Schloßberges, Reste der stadtseitigen Burgmauer, ein schönes gotisches Türgewände im Osttrakt, der Burgfried und der 35 Meter breite Burggraben. In der Barockzeit (1666) verkaufte Kaiser Leopold 1. die Herrschaft Steyr an Johann Maximilian Graf Lamberg. Der furchtbare Brand des Jahres 1727 verursachte an dem Gebäude einen Schaden von 92.500 Gulden. Die Pläne für den in die Jahre 1728 bis 1731 fallenden Wiederaufbau, der die Burg in ein barockes Schloß umgestaltete, lieferte der Linzer Baumeister Johann Michael Prunner. Damals erhielt der nördliche Trakt einen repräsentativen Hallenvorbau. Gegenüber entstand die geschwungene Fassade der Schloßkapelle. Nach dem großen Brand im Juni 1824, der beträchtliche Teile des Schlosses einäscherte, erhielt es sein heutiges Aussehen, das allerdings im 2. Weltkrieg durch Bombeneinschläge vorübergehend entstellt wurde. Die Serviceclubs danken den Bundesforsten für die Freundlichkeit, daß Schloß für das jährliche Fest nützen zu dürfen. 18

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