Zisterzienserstift Schlierbach

DAS STIFT UND SEINE GESCHICHTE Die Frühgeschichte Schlierbach liegt im oberen Kremstal in der Flyschalpenzone. Das Tal weitet sich gegenSüdenzumKirchdo1f-Micheldo1fer Becken, einem schon stei nze itli chen Siedlungsraum, den dann auch Illyrer, Kelten und Römer bewohnten . Nach dem Abzug der Romanen ist er schon früh , um 700 , unter bayeri schen Einfluss geraten , vor allem se it der Gründung von Kremsmünster 777. Di e erste urkundli che Erwähnung des oberen Kremstales fä llt in das Jahr 903 und hält eine Schenkung König Ludwigs (899-9 11 ), des letzten ostfränkischen Karolinge rs, im Tal Ouliu(s)pespurk fest. Sowohl der Beschenkte als auch die Interveni enten gehören dem Sal zburger Bereich an. Auch die erste Erwähnung des Namens Schlierbach erfol gt in einer Salzburger Quelle,demCodex Odalberti im Jahr927. Der Kämmerer des Erzbi schofs Odalbert empfängt für seine persönl icheLebenszeit Schlierbach zu eigen. In e iner Sc henkun gs urkunde Kai ser Heinrichs II . ( 1002- 1024) wird 1006 „quoddam nostri iuri s pred ium Slierpach dictum ... in pago vero Oulipestale" an die Salzburger Kirche gegeben. Es muss also in der Zwi schenze it wieder Königsgut geworden sein. Das „predium", der „Besitz" dürfte nicht über das obere Kremstal hinausgereicht haben. 4 Erst die Veränderung der politi schen Situation im 12. Jahrhundert und damit der MachtzuwachsBambergs imPyhrngebiet und um Kirchdorf dürfte das Schwinden desSalzburgerEinflusses gebracht haben. Bamberg sicherte sich seit dem späten 13. oder seit dem Anfang des 14 . Jahrhunderts das Landgericht, das seinenSitz in Schlierbach hatte und von der Krems bis zum Pyhrn reichte . Es ist das spätere Gericht auf dem Moos. Das „predium", der Besitz Schlierbach se lb st , dürfte zun ächst vom Bistum Salzburg auf ein freies Geschlecht übergegangen sei n, das sich jedoch im 12 . Jahrhundert zunehmend in die Mini steri alität der steiri schen Otakare begeben hat. Für dieses freie Geschl echt wurde Schli erbach namensgebend : Wir kennen einen Chunrat, seinenSohn Otacher I. und wiederum dessen Sohn Ludwig. Ein Aufstieg in die späteren Landherrengeschlechter wurde wegen des Aussterbens im Mannesstamme verhindert. Für den neuen Besitzer Ulrich von Zelking ( J 204-1238) beiMelk wird Schlierbach nur Nebensitz , für seinen Enke l Wernher ( J 258-1306) jedoch wieder namensgebenderHauptsitz. Dieser erneuerten Bedeutung verdankt Wernher die Übertragung des oben erwähnten Landgerichtes durch Bamberg. Aber auch am zwe iten Höhepunkt der Bedeutung Schlierbachs stirbt die män nliche Linie aus, und di e„Veste SIierpach" wird 1316 anJans vonKapellen verkauft, der seinen Hauptsitz in Steyregg hatte.

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