Zisterzienserstift Schlierbach

ter Raum , in dem Architektur und Bücher eine wunderbare Harmonie bilden. Er ist ein Kleinod barocker Klosterkunst. Quellenmäßig sind wir kaum unterrichtet. Im Stuckrahrnen finden wir das Wappen desAbtes Nivard II. Dierer (1696-1 715) , in einem nördli chen Fester steht die Jahreszahl 1712. Damit ist sicherlich das Ende der Ausmalung und Stuckarbeiten fixiert. Wann mit dem Bau begonnen wurde, bl eibt offen. Dass die Ausstattung noch eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, können wir aus erhaltenen Rechnungen an den jungen Tischlermeister Michael Plank(en) aus den Jahren 1716 und 1718 ersehen. Aus einerRei sebeschreibung eines Reiner Paters aus dem Jahr l 720 ersehen wir jedoch , dass auch di e Ausstattung in diesem Jahr schon fertig war, da das heuti ge Aussehen beschri eben wird. Der Plan könnte durchaus noch von CARLO ANTONIOCARLONE (t 1708) stammen. Da wir wissen , dass sich der bekannte oberösterreichische Baumeister JoHANN MICHAEL PR UNNER l 714 Alabastergips liefern li eß und 1719 sogar acht Tage nach Schlierbach verreist gewesen war, so könnte man in ihm den Vollender des Baues vermuten. Der Maler der Fresken ist unbekannt. Auf den Fresken bezeichnen immer irgendwelche Texte das Dargestellte , nur die Verweigerung des Götzenopfers durch Mattatias ist ohne Angabe. Schon 1835 wird von Senkungen der Bibliothek berichtet, 1894 droht sie zusammenzustürzen. Teile der Gewölbemalereien fielen herab oder wurden 42 durch das eindringende Regenwasser schwer beschädi gt. Kleinere Reparaturen wurden durchgeführt , aber erst 1969 konnte eine Generalsanierung in Angriff genommen werden: Di e Fundamente wurden unterfangen; l 97 1 wurde das Gewölbe unter der Bibliothek ges ichert; 1973 folgte der Oberbau, die tragenden Mauern , die Kuppel und die Gurtbögen. Die Restaurierung der Fresken, die alle einen Zusammenhang mit Büchern haben und in denen man ein gegenrefonnatorisches Programm sehen könnte, konnte 1974 abgeschlossen werden. Buchbestand In der barocken Bibliothek befi nden sich etwa 10 .500 Bände , die heutige Gebrauch sbibliothek ist im Konvent untergebracht. Der Bücherbestand musste einst weitgehend angekauft werden ,bedingt durch die Geschichte des Hauses. Wenn unter eiern Wappen des Erbauers steht: ,,Construens bibliothecam congregavit de regionibuslibros" (FürdieErrichtung einerBibliothek sammelte erBücher aus allen Gegenden .2 Makk 2, 14) , so könnte es auch in diesem Sinn gedeutet werden. Der Nachfolger Abt Christian Stadler klagt , dass die von seinem Vorgänger um „teures Geld" gekauften Bücher noch immer nicht geordnet se ien. Unter diesen Käufen befi ndet sich ein Teil des Buchbestandes des bedeutenden oberösterreichischen Humanisten Job Hartmann Freiherr von Enenkel von Albrechtsberg (t 1627) , der als erster neben den Urkunden auch erzählendeDenkmale

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